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ADB:König, Johann Friedrich (lutherischer Theologe)

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Artikel „König, Johann Friedrich“ von Julius August Wagenmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 515–516, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:K%C3%B6nig,_Johann_Friedrich_(lutherischer_Theologe)&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 06:52 Uhr UTC)
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König: Johann Friedrich K., lutherischer Theolog des 17. Jahrhunderts, geb. 16. Oct. 1619 zu Dresden, † 15./20. Sept. 1664 zu Rostock. – Nachdem er seinen Vater, der Kaufmann war, früh verloren, studirt er 1636 ff. in Leipzig unter Hülsemann u. A., wird 1639 Magister, unterrichtet die Söhne eines Herrn von Miltitz, geht mit ihnen 1644 nach Wittenberg, wird von den dortigen Theologen Martini, Hülsemann, W. Leyser wie ein Sohn gehalten, liest als Adjunkt der theol. Facultät über Römerbrief, Augsb. Conf., Concordienformel etc., wird 1649 zum schwedischen Hofprediger berufen, in Wittenberg ordinirt, 1651 von der Königin Christina zum Prof. der Theologie in Greifswald ernannt, 1653 Dr. theol.; 1656 folgt er einem Ruf nach Mecklenburg als Superintendent von Mecklenburg und Ratzeburg; 1659 nach Dorsche’s Tod wird er zugleich Professor der Theol. in Rostock, wo er über AT. und Dogmatik liest, aber bald anfängt zu kränkeln und nach kurzer Wirksamkeit, erst 45 Jahre alt, stirbt. – Unter seinen Schriften ist eine, die in der Geschichte der lutherischen Theologie eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, seine „theologia positiva acroamatica“ Rostock 1664; edit. 13, Leipzig 1711; ed. 14, Wittenberg 1755 – ein trotz seiner Trockenheit und fast skeletartigen Dürre dennoch wegen seiner präcisen Kürze vielgebrauchtes und oft commentirtes dogmatisches Lehrbuch. Er zeigt sich hier wie in seinem akademischen und kirchlichen Wirken nicht blos als einen „dogmatischen Virtuosen“, sondern auch als einen aufrichtig rechtgläubigen, dabei „etwas erwärmteren“ Theologen, der sich auf seinem Sterbebette [516] getröstete, „allen Neuerungen unreiner Lehre Feind geblieben zu sein, vielmehr einzig auf der Augsb. unv. Confession zu leben und zu sterben, auch alle seine Lehre danach eingerichtet zu haben, als ein Feind aller Neulichkeiten und synkretistischen Wesens“.

Siehe Witte, Mem. theol., Freher, theatr. erud., Schröckh KG. VIII, 11; Gaß, Gesch. der Dogmatik I. 248. 321 ff.; Tholuck, Akad. Leben etc. S. 47. 117.