ADB:Justingen, Anselm von
Otto’s IV. 1211 mit Heinrich von Neifen nach Italien geschickt, [758] um bei Innocenz III. die Bestätigung der Wahl Friedrichs II. zum römischen Kaiser, bei diesem die Annahme derselben zu erwirken und ihn selbst nach Deutschland zu geleiten. Er führte seinen Auftrag glücklich aus und Friedrich II. ernannte ihn nach der Ankunft in Deutschland (Herbst 1212) zum Reichshofmarschall. Da indessen der bisherige Inhaber dieses Amtes, der berühmte Heinrich von Kalden (Pappenheim), bald darnach ebenfalls dem Staufer sich anschloß, mußte J. ihm weichen und er erscheint mit jenem Amtstitel erst 1215 wieder, als Kalden wahrscheinlich schon todt war. Er machte Friedrichs Römerzug mit, nahm an der verspäteten Hülfsleistung für Damiette 1221 Antheil und kehrte erst nach dem Juli 1222 nach Deutschland heim. Aus unbekannten Gründen ist ihm zwischen 1225 und 1227 der Amtstitel wieder entzogen und den Pappenheim’s zu Theil geworden und das mag wol der Grund gewesen sein, weshalb er sich bei der Rebellion Heinrichs VII. gegen den Kaiser auf des ersteren Seite stellte, der ihm nun das Amt wieder zusprach. Er schloß für den König in Mailand am 17. Decbr. 1234 das hochverrätherische Bündniß mit den Lombarden ab, verteidigte sich 1235, als die Rebellion unterlag, noch tapfer auf der Stammburg gegen die Kaiserlichen, mußte aber zuletzt zum Herzoge Friedrich von Oesterreich fliehen, der damals Feind des Kaisers ward. Seine Stammburg ward 1236 zerstört; er selbst ist wahrscheinlich in Oesterreich gestorben. Das Amt des Reichshofmarschalls aber verblieb den Pappenheims, obwol bei König Wilhelm 1249 noch einmal ein Anselm von Justingen, vielleicht der Sohn jenes Empörers, den Amtstitel geführt hat.
Justingen: Anselm von J. (südwestlich Blaubeuren) wurde von den fürstlichen Gegnern