ADB:Jacob, Simon
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Jacob: Simon J., geb. zu Coburg, † den 24. Juni 1564 zu Frankfurt a. M., wo er Bürger geworden war. Er war einer der bekanntesten Rechenmeister seiner Zeit und gab schon 1557 einen in Fragen und Antworten gefaßten Leitfaden zur Rechenkunst heraus, dem 1560 ein ausführlicheres Werk folgte. Als nach wenigen Jahren eine neue Ausgabe davon nöthig wurde, beabsichtigte J. auch eine Geometrie beizufügen, starb aber während der Vorbereitungen zum Drucke. Der Bruder und Testamentserbe des Verstorbenen, Rathsschreiber Pancratius J., hielt es für seine Pflicht, die Absicht Jacob’s zu erfüllen, wozu in dessen Nachlasse das Material bereit lag. Seine vom 24. August 1565 datirte Vorrede sowie das auf diese Vorrede folgende lateinische Leichengedicht des Magisters Johann Ulrich Struppius von Gelnhausen sind auch die vorzugsweisen Quellen für die Kenntniß von Jacob’s Leben. Der Inhalt des Werkes ist aus dem in peinlicher Ausführlichkeit ihn beschreibenden Titel zu entnehmen: „Ein new und wolgegründt Rechenbuch, auff den Linien und Ziffern, sampt der Welschen Practica und allerley Vortheilen, neben der Extraction Radicum, und von den Proportionen, mit vielen lustigen Fragen und Aufgaben. Dessgleichen ein vollkommener Bericht der Regel Falsi, mit neuwen Inventionibus, Demonstrationibus, und Vortheilen, so biß anher für unmüglich geschetzt, gebessert, dergleichen noch nie an Tag kommen. Und dann von der Geometrie, wie man mancherley Felder und Ebenen, auch allerley Corpora, Regularia und Irregularia, messen, Aream finden und rechnen soll. Alles durch Simon Jacob von Coburg, Bürger und Rechenmeister zu Franckfurt am Mayn, mit fleiß zusammengetragen.“ Es gehört jedenfalls zu den besseren Werken seiner Art. Der Name des Verfassers wird nicht selten mit der Heimath desselben verwechselt, so daß von Jacob von Coburg, auch wol von Jakob von Koburgk und seinem Rechenbuch die Rede ist.
- Vergl. Zeitschr. Math. Phys. XX, Histor. literar. Abthlg. S. 66–68.