ADB:Isenhut, Leonhard
Erscheinungsbild
Jakob v. Breda), wurde durch H. Steinhövel besorgt und in Quart mit Holzschnitten versehen, gedruckt; es beginnt: „Hie hept sich an das Buch vnd leben des Fabeldichters Aesopus …“ Unter allen Ausgaben des Aesopus aber zeichnet sich diese dadurch aus, daß die meisten Holzschnitte derselben unfläthige Vorstellungen zeigen und mit schmutzigen Auftritten angefüllt sind. Am Ende steht: „Geendet selicklich von Lienhart yssenhut zu Basel“. (Vergl. über die aesopische Fabel im Mittelalter: Herm. Oesterley, Romulus und die Paraphrasen des Phädrus, Berlin 1870.)
Isenhut: Leonhard I. (Ysenhut), Buchdrucker zu Basel in den zwei letzten Decennien des 15. Jahrhunderts. Von seinen persönlichen Verhältnissen ist nur das Wenige bekannt, daß er im J. 1489 an das Karthäuser-Kloster in Basel mehrere Schriften schenkte und aus diesem Grunde seiner in dem Jahrzeitenbuch des Klosters mit den Worten gedacht wurde: „Oretur pro Leonardo Ysenhut de Basilea, impressore qui dedit XXVIII tractatulos … valeant 3 floren. 1489.“ Da ferner nach einem Baseler Rathsprotocoll von 1482 ein Heinrich Isenhut von Freiburg im Uechtland das Bürgerrecht erkaufte, so ist zu vermuthen, daß der Drucker ein Sohn des letztern gewesen ist. Es sind bis jetzt nur zwei Drucke bekannt, welche aus seiner Presse hervorgingen, da jedoch der zweite selbst Panzer unbekannt geblieben war, so läßt sich hieraus vielleichr der Schluß ziehen, daß noch andere unbeschriebene Erzeugnisse dieser Officin in Bibliotheken verborgen liegen. Der erste Druck vom J. 1489 führt den Titel: „Die walfart oder bilgerschafft der aller seligsten Jungfrowen …“ kl. 8°, mit großen Initialen und Holzschnitt-Verzierungen. Das zweite undatirte Buch, von welchem bis jetzt nur ein Exemplar auf der Göttinger Universität entdeckt worden ist und dessen Entstehung etwa zwischen 1485 und 1490 fällt, ist eine der zahlreichen Ausgaben des deutschen „Aesopus“ – (vgl.- Seemüller, Bibl. Ingolst. Incun. typogr. III. 155. Götting. gel. Anzeigen 1773, 116. Panzer, Ann. Suppl. S. 65. Stockmeyer, Baseler Buchdr. S. 71–73.