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ADB:Hundt, Magnus

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Artikel „Hundt, Magnus“ von August Hirsch, Carl von Prantl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 392, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hundt,_Magnus&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:50 Uhr UTC)
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Hundt: Magnus H. (auch Canis genannt), Arzt und Geistlicher, ist im J. 1449 in Magdeburg geboren. Er erwarb sich 1477 in Leipzig den Magistergrad; studirte daselbst seit 1482 zuerst Philosophie, dann Medicin, zuletzt Theologie und erlangte in allen drei Facultäten die Doctorwürde. Später wandte er sich ausschließlich dem geistlichen Stande zu, ward 1512 Domherr in Meißen und ist hier 1519 gestorben. – Er war ein polyhistorisches Sammeltalent, aber an sich unselbständig, gehörte übrigens zu den letzten Ausläufen der Scholastik, bei welchen auf Grund der arabischen Litteratur Naturwissenschaften mit Philosophie und Theologie vereinigt waren. – Von seinen naturwissenschaftlichen (bez. naturphilosophischen) Schriften verdienen Erwähnung das „Anthropologium de hominis dignitate, natura et proprietatibus etc.“, 1501, in dessen letztem Kapitel sich ein kurzer Abriß von der Anatomie des Menschen mit roh ausgeführten Holzschnitten befindet. Es ist dies nach zwei anderen Werken von 1494 und 1499 das drittälteste Buch, in welchem die Holzschneidekunst für anatomische Zeichnungen benützt wurde. Ferner „Eyn kurtzes und sehr Nutzbarlichs Regiment wider die schwynde und erschreckliche krankheit der Pestilentz“ etc. s. l. (Leipzig) 1529, in welchem eine kurze Mittheilung über die eben damals herrschenden Seuchen, die Syphilis und den englischen Schweiß enthalten ist. – Seine übrigen Schriften (vgl. Jöcher) bestehen in einem Compendium der Logik und Commentaren zum Grammatiker Donatus sowie in theologischer Beziehung zu Augustinus, Petrus Lombardus und zu den Hauptschriften des Aristoteles. In den damaligen Parteiunterschieden zeigt er sich als einen kenntnißreichen aber ausschließlichen Anhänger der Albertisten und Thomisten.

Vgl. Prantl, Geschichte der Logik, Bd. IV, S. 277.