ADB:Hulsius, Levin
Erscheinungsbild
Rudolf II. stehen in keinem Zusammenhangr mit den Schriften über Mechanik, den Gebrauch des Quadranten und ähnliche Gegenstände, die seine eigentliche Liebhaberei gewesen sein mögen. Denn mit dem Plane eines solchen auf 15 Theile berechneten Werkes, das eine Beschreibung aller damals bekannten mathematischen und mechanischen Instrumente enthalten sollte, ging er um, brachte es aber nur bis auf vier. Sein Hauptverdienst bleibt aber, der erste gewesen zu sein, der ein französisch-deutsches und deutsch-französisches Wörterbuch 1600, 8. herausgab, das wiederholte Auflagen erlebte, sowie auch ein desgleichen für das Italienische, was aber so wie seine italienische Grammatik erst nach seinem Tode erschienen sein mag.
Hulsius: Levin H., gebürtig aus Gent in Flandern, kommt 1590 in Nürnberg zum Vorschein, wo er anfangs als Sprachlehrer auftrat, dann Notarius publicus wurde, auch eine Buchdruckerei betrieb, 1602 aber diese Stadt verließ, und nachdem er, in Verfolgung buchhändlerischer Zwecke, anderthalb Jahre sich in Holland und England aufgehalten hatte, zuletzt in Frankfurt a. M. 1606 starb. Daß er ein Buchdrucker gewesen, steht fest, aber er unterscheidet sich insofern von den andern dieses Namens, daß er sich des Druckes hauptsächlich für die Erzeugnisse seiner eigenen Feder bediente. Und zwar sind diese der mannigfachsten, durch kein inneres Band verknüpften Art. Beschreibungen von Ländern, von denen er nur gehört hatte, Biographien von den ersten zwölf römischen Kaisern, dann wieder Biographien aller römischen Kaiser bis auf