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ADB:Houwald, Christoph von

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Artikel „Houwald, Christoph von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 211–212, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Houwald,_Christoph_von&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:29 Uhr UTC)
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Houwald: Christoph von H., ein Soldat des 17. Jahrhunderts, am 1./11. December 1602 zu Grimma geboren und auf dem Gymnasium zu Halle gebildet, focht zuerst als Schütze von 1616–1618 für den Kaiser gegen die Venetianer und diente dann, allmählich höher steigend, dem Grafen von Thurn, dem Kurfürsten von Sachsen, dem Grafen Mannsfeld, dem Herzog von Braunschweig und der schwedischen Krone. Bei Fleurus wurde er verwundet und bei Stadtlohn so zugerichtet, daß er für todt auf der Wahlstatt liegen blieb. Mit den Schweden kam er 1624 nach Livland und kämpfte nun in den nächsten Jahren gegen die Polen. Als Gustav Adolf nach Deutschland ging, nahm er H. als Oberstlieutenant im Blauen Regiment mit, nach der Erstürmung von Frankfurt a. d. O., deren Verdienste er ihm besonders beimaß, ernannte er denselben zum Oberst und bestätigte ihm seinen „verdunkelten“ Adel. Schon von Christian von Braunschweig mit Werbegeschäften betraut gewesen, nahm er diese Thätigkeit im schwedischen Interesse von neuem auf und stellte unter Anderem im Winter 1631/32 in Frankfurt a. M. 1000 Mann zu Pferde und 3500 Mann zu Fuß in voller Montur, erhielt nun das Oberkommando über verschiedene Garnisonen, ward 1632 Generalmajor bei der Infanterie und wird bei verschiedenen Kriegsfällen mit Auszeichnung genannt. Nach des Königs Tode vertauschte er den schwedischen Dienst mit dem kursächsischen und übernahm den Befehl über die in Schlesien stehenden Truppen, ging aber nach dem Prager Frieden in die Dienste des Königs Wladislaus von Polen über, welcher [212] ihn gleich darauf der Stadt Danzig als Obercommandant überließ. In dieser Stellung blieb er, trotz glänzenden, ihm vom Kaiser und von den Königen von Frankreich und von Dänemark gemachten Anerbietungen, bis zum Jahre 1647, trat dann zunächst in den polnischen Dienst zurück und 1648 in den des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der ihn zum Generalmajor und zum geheimen Kriegsrath ernannte. Er kaufte sich nun in dessen Landen an, als aber die Kosaken gegen König Johann Kasimir von Polen rebellirten und dieser beim Kurfürsten um Hülfe nachsuchte, ging er nochmals nach Polen, wo er in drei Feldzügen die polnischen Truppen wider die Aufständischen commandirte und namentlich 1657 bei Berestezko einen glänzenden Sieg über 30000 Kosaken und Tataren erfocht. 1654 begab er sich auf die von ihm erkaufte Herrschaft Straupitz im Spreewalde zur Ruhe und starb am 19./29. November 1663.

Biographisches Lexikon aller Helden und Militärpersonen, welche sich in preußischen Diensten verdient gemacht haben, II, Berlin 1789.