Zum Inhalt springen

ADB:Hoppe, Georg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Hoppe, Georg“ von Ferdinand Siebigk in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 114–115, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hoppe,_Georg&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:31 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Hoppé, Franz
Nächster>>>
Hoppe, Johann
Band 13 (1881), S. 114–115 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg Hoppe in der Wikipedia
Georg Hoppe in Wikidata
GND-Nummer 137633041
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|13|114|115|Hoppe, Georg|Ferdinand Siebigk|ADB:Hoppe, Georg}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=137633041}}    

Hoppe: Georg H., herzoglich anhalt-dessauischer Oberst, ward am 8. April 1783 in Klein-Zehmigkau bei Dessau geboren. Die bescheidenen ländlichen Verhältnisse seiner Eltern gestatteten dem strebsamen Knaben nur den unzureichenden Unterricht in der Schule seines Heimathsdorfes, doch zeigte sich damals schon der in ihm wohnende glühende Eifer sich fortzubilden, der, als H. 1802 in das fürstliche Jägercorps zu Dessau eingereiht ward, es ihm bald möglich machte, die Lücken des ihm nöthigen Wissens fast vollständig auszufüllen. Als 1807 die nunmehrigen anhaltischen Herzogthümer ihr Rheinbundscontingent errichteten ward H. zum Offizier dabei ernannt und nahm Theil an den Feldzügen desselben Jahres in Schlesien, 1809 in Tirol und 1810 in Spanien, jedoch an letzterem nur als Noncombattant, da ihm die Geschäfte des Zahlmeisters übertragen wurden. Dieser Umstand rettete ihn, als das Bataillon am 14. September 1810 bei Labisbal in die Hände der Spanier fiel, vor der Gefangenschaft. Er ward entlassen, kehrte mit Reconvalescenten im Frühjahr 1811 nach der Heimath zurück und trat hier als Capitaine commandant an die Spitze des neuerrichteten Contingents, mit dem er, seit Februar 1812 Oberstlieutenant, an dem Kriege Napoleons I. gegen Rußland sich betheiligte. Nach dem unglücklichen Ausgange desselben der Danziger Garnison zugetheilt, nahm H. an der langwierigen Vertheidigung dieses Platzes durch General Rapp den rühmlichsten, von letzterem in seinen Memoiren anerkannten und von Napoleon mit dem Kreuze der Ehrenlegion belohnten Antheil, kehrte dann im Januar 1814 mit den Resten seines [115] Bataillons nach Anhalt zurück und erhielt hier sofort als Oberst die Führung des neu errichteten, gegen Frankreich bestimmten Regimentes Anhalt. Mit diesem nahm er an dem Feldzuge in den Niederlanden Theil, wo er unter Oberst v. Egloffstein am 31. März Tournay tapfer gegen die Franzosen unter Maison vertheidigte, was ihm die zweite Klasse des russischen St. Annenordens einbrachte, desgleichen an dem Feldzuge des J. 1815 vor Bouillon, Mezières und anderen festen Plätzen und kehrte dann mit dem Regiment im December des gedachten Jahres nach der Heimath zurück. Nach hier erfolgter Auflösung des Regimentes trat H. an die Spitze des herzoglich dessauischen Bundescontingentes und blieb in dieser Stellung bis zu seinem am 6. April 1833 erfolgten Tode; er war ein treuer Familienvater, ein tapferer, umsichtiger Offizier, ein gerechter, liebenswürdiger Vorgesetzter und starb im Besitz der allgemeinen Achtung und Liebe.