ADB:Holmer, Friedrich Levin Graf von
Friedrich August von Holstein-Gottorp, Fürstbischofs von Lübeck, gewonnen und am 6. Mai 1774 zum dirigirenden Minister und Oberlanddrosten der Grafschaften Oldenburg[WS 1] und Delmenhorst ernannt. Nach der Erhebung der Grafschaften zu einem Herzogthum (29. Decbr. 1774) wurde er bei Gelegenheit der ertheilten Thron-Investitur des neuen Herzogthums Oldenburg (22. März 1777) vom deutschen Kaiser in den Reichsgrafenstand erhoben. Bis zu seinem Tode – 10. Mai 1806 – hat H. die Verwaltung des Landes erfolgreich geleitet und sich den Ruf nicht nur eines ausgezeichneten Geschäftsmannes, sondern auch eines Mannes von feiner Bildung und von edler humaner Gesinnung erworben. Auch die litterarischen Bestrebungen fanden an ihm einen verständnißvollen und wohlwollenden Förderer. Mit Graf Friedrich Leopold Stolberg war er eng befreundet; Sturz nannte er seinen „wahren Freund“ und beklagte den Verlust desselben als einen unersetzlichen. Sein Verhältniß zu den beiden in ihren Persönlichkeiten sehr verschiedenen ersten oldenburgischen Herzögen, unter denen er diente, ist von Halem (Elegie bei Holmer’s Grabe) treffend dahin charakterisirt, daß unter Friedrich August
Holmer: Friedrich Levin Freiherr (seit 1777 Graf) von H., wurde am 13. Septbr. 1741 zu Kiel geboren, wo sein Vater, Magnus Friedrich v. H., Erbherr auf Tangstedt, Legationsrath und Mitglied des geheimen Rathes war. Nachdem er jung in großfürstlich schleswig-holsteinische Dienste getreten und demnächst als Conferenzrath und erster Deputirter bei der Rente- und Zollkammer zu Kiel und zugleich als Amtmann von Cronshagen in königl. dänischen Diensten gestanden hatte, wurde er bald nach dem am 14. December 1773 erfolgten Austausch der bis dahin dänischen Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst gegen den großfürstlichen Antheil Holsteins für die Dienste des HerzogsEr mit weiser Kraft den Edelwollenden stärkte
Ohne der Würd’ Abbruch, welche dem Fürsten gebührt,
und daß er,
– da Peters Hand mit eigenen Kräften das Ruder
Lenkte, durch Rath und That nahe dem Lenkenden blieb,
Ohne der Würd’ Abbruch, die dem Rather gebühret des Fürsten,
Welcher, der Wahrheit hold, redlich ihr Dienende ehrt.
Der Herzog Peter ehrte sein Andenken durch die Errichtung eines Grabmonumentes mit der anerkennenden Inschrift:
Bieder war er, gerecht, und mit Wahrem einet’ er Schönes;
Alles, was Menschen betraf, fühlte sein menschliches Herz.
Mit seinem Sohne Magnus Friedrich († 1857) erlosch der Mannesstamm der Familie.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Ordenburg