ADB:Hoffmann, Johann Josef Ignaz von
Erscheinungsbild
Klügel’s Mathematischem Wörterbuche Bd. III, S. 728 und S. 739 erwähnt. [605] Hoffmann’s Uebersetzung von Delambre’s Abhandlung über die Arithmetik der Griechen ist ziemlich verbreitet.
Hoffmann: Johann Josef Ignaz von H., Mathematiker, geb. am 17. März 1777 zu Mainz, gest. am 30. Januar 1866 zu Aschaffenburg. Er hatte in seiner Vaterstadt philosophische und juridische Studien bereits vollendet, als die Besitznahme durch die Franzosen erfolgte. Ungleich anderen Jünglingen seines Alters, welche den neuen Verhältnissen sich vielfach leicht und gern eingewöhnten, begab sich H. am 24. November 1800 nach Aschaffenburg, dem damaligen Zufluchtsort des kurmainzischen Hofes, dort wo möglich eine Lehrthätigkeit zu entwickeln, zu welcher er den entschiedenen Beruf fühlte. Seit 1802 wurde er Supplent, später Nachfolger des Physikus Jos. Bergmann, seit 1806 Professor der reinen und angewandten Mathematik an der Karls-Universität in Aschaffenburg. Von da an trat er nach und nach in engste Beziehung zu den verschiedenartigen Anstalten, welche in seiner neuen Heimath entstanden. An dem Forstlehrinstitute war er von 1807–1832 als Lehrer und Director betheiligt. Seit 1812 war er Director des philosophischen Lehrinstitutes, eines Hauptbestandtheiles der oben genannten Universität. Von 1818–1822 richtete er als Rector das großherzogliche Gymnasium nach neueren Grundsätzen ein. Am 3. Juli 1858 trat er nach 56jähriger Dienstzeit als Professor, geschmückt mit Titel und Orden in den Ruhestand. Das Hauptgewicht ist auf Hoffmann’s Thätigkeit als Studiendirector zu legen, aber auch einige seiner Schriften haben bleibenden Werth für die freilich sehr elementaren Theile der Mathematik, welche sie betreffen. Eine Zusammenstellung von 32 Beweisen des pythagoräischen Lehrsatzes (Mainz 1809) wird geschätzt. Abhandlungen zur Parallelentheorie sind in- Vgl. Nekrolog in Grunert’s Archiv der Mathematik und Physik, Bd. XLIX, Literarischer Bericht Nr. CLXXXXVI, S. 1–4.