ADB:Hoditz, Albert Josef Graf von
Karls VI. 1734 vermählte er sich mit der 22 Jahre älteren Sophie, Tochter des Herzogs von Sachsen-Weißenfels, Wittwe des Markgrafen Georg Wilhelm von Baireuth. Die Ehe wurde bald getrennt. 1742 machte ihn Friedrich II. zum Commandeur eines Husarenregiments, für welche Stellung der geistreiche, phantastische Mann durchaus nicht geeignet war. H. ging nach Roßwalde und machte Schloß, Garten und Gut zu einem Wohnsitz von verschwenderischer Pracht, voll Geschmack, aber auch voller Seltsamkeiten. Alle preußischen Officiere, die jene Gegend besuchten, nahm er glänzend auf und sprach überall mit der höchsten Verehrung von Friedrich II. So oft dieser in Schlesien war, machte ihm H. seine Aufwartung. Im August 1765 und dann im September 1770 war der König in Roßwalde, als er von Mähren zurückkehrte. Auf die Einladung des Grafen hatte der König (22. Juli) aus Potsdam geschrieben: „Je vous admirerai à Rosswalde comme la reine de Saba admira la sagesse de Salomon, et surtout son sérail, qui était, soit dit par parenthèse, un peu plus nombreux que le vôtre“ und nach seiner Rückkehr schrieb er am 16. September: „Je suis encore tout enchanté de mon séjour à Rosswalde, et l’idée du plaisir que j’ai goûté me poursuit partout. Partout je vois mon aimable hôte empressé à me donner mille preuves de son attachement et à me procurer mille plaisirs“. 1771 wurde H. nach Sanssouci eingeladen. 1773 ließ er die Büste des Königs von Erz in seinem Garten aufstellen, es war das erste Denkmal, das dem Könige gesetzt war und trug in vergoldeten Buchstaben die Inschrift: „Natura lo fece, e poi ruppe la stampa“ (Ariost, Orlando furioso). Im Berliner Cabinetsarchiv befinden sich 171 Briefe des Königs an H., von denen Preuß (in den Correspondances de Frédéric II.) 81, alle nur kurz und von liebenswürdiger Freundlichkeit, abgedruckt hat, zwei sind von des Königs eigener Hand, die anderen von ihm unterschrieben und oft mit einem Postscriptum versehen. Durch seinen ungemessenen Aufwand hatte H. sein Vermögen von 5 Millionen Thalern erschöpft, er wurde von seinen Gläubigern gedrängt und ging auf die Einladung des Königs den 24. April 1776 nach Potsdam – der König gab ihm eine bedeutende Pension und that Schritte, um seine wol unheilbar zerrütteten Vermögensverhältnisse zu arrangiren. H. starb am 18. März 1778, der letzte seines Geschlechtes, in dem Hause in Potsdam [541] (Jägerstraße), das ihm der König angewiesen. Nach seinem Tode wurde der Theil der Straße, in welchem er gewohnt, auf königlichen Befehl die Hoditzstraße genannt.
Hoditz: Albert Joseph Graf v. H., wurde den 16. Mai 1706 geboren, besaß das große Gut Roßwalde, südlich von Hotzenplotz im österreichischen Herzogthum Jägerndorf gelegen. Geistig angeregt, mit mannichfaltigen Kenntnissen ausgestattet, von lebendiger Phantasie, ging er nach Italien, wurde dann Kämmerer am Hofe