ADB:Hildulf
Milo’s Tode (757) von Pipin zum Erzbischof von Trier gemacht und baut als solcher die ecclesia s. Johannis Bapistae iuxta cellam s. Hilarii in campo Martio, wohin er die Reliquien des heiligen Maximin aus S. Eucharius überbringt. Später zieht er sich in die Vogesen, ins Touler Bisthum zurück, wo er drei Zellen baut, in deren mittelster er Mönch wird und stirbt. Eine weitere Streitfrage ist die Betheiligung an der Gründung des Klosters S. Deodat (vallis Galilaeae), für welche Thatsache man sich auf ein Privileg berufen hat, welches indessen in ganz gleicher Ausführung mit dem Namen des Bischofs Numerian angeführt wird (s. Hontheim I. 84. Mabillon, Ann. I, 496). Hontheim setzt mit Mabillon, Henschen und Belhomme Hildulf gegen Ende des 7. Jahrhunderts hinter Numerian und erklärt das Fehlen seines Namens in den meisten Bischofslisten daraus, daß Bischöfe, die ihren Stuhl vor ihrem Tode verließen, in den Katalogen häufig ausgelassen wurden. Die ältesten Kataloge verschweigen in der That seinen Namen, nur der Echternacher setzt ihn nach Milo ein; ich glaube daher (Bonn. Jahrb. XXXVIII, 43) ihn aus der Trierer Bischofsliste streichen und mit Rettberg als Regionarbischof ansehen zu müssen. Seither hat Friedrich, Kircheng. Deutschl. II. 197–207 ihn als Trierer Erzbischof zu retten gesucht. Auch er setzte ihn ins Ende des 7. Jahrhunderts, da als Milo’s Nachfolger jetzt Harthamus urkundlich festgestellt ist. Friedrich nimmt dann weiter als einzige sichere Nachricht über Hildulf’s Leben an, daß er sich von seinem Bisthum in die Nähe seines Freundes, des früheren Bischofs von Nevers, Deodatus, zurückgezogen und das Kloster Moyen-Moutier (Medianum Monasterium) gegründet, dann aber als Abt von S. Deodat gestorben sei. Dagegen hält er auch Hildulf’s Verbindung mit dem heiligen Erhard von Regensburg, dessen Bruder und Gehülfe bei der Heilung der heiligen Odilia er gewesen sein soll (Vita S. Deodati bei Mabillon, Acta III, 2. 479) für eine spätere Erfindung.
Hildulf wird in verschiedenen Trierer Bischofskatalogen als Erzbischof im 7. bez. 8. Jahrhundert aufgeführt; indessen ist weder seine Existenz sicher, noch der Platz, den man ihm eventuell in der Reihenfolge der Erzbischöfe anzuweisen hat. Die von den Gesta Treverorum benutzte Vita s. Hildulphi ist spät, und gehört wol dem 10. Jahrhundert an. Genannt wird Hildulf in der anonymen Vita s. Maximini (Act. SS. Mai VII 23, c. 2, n° 9), nach welcher er in Verbindung mit zwei anderen unbekannten Bischöfen Clemens und Lothbertus die Gebeine des heiligen Maximin aus der älteren vom Wasser überschwemmten Krypta nach einem gesicherten Ort transferirte. Seine Vita und die Gesta lassen ihn im Gebiete der Nervier (Brower denkt der Noriker) geboren werden, in Regensburg erhält er seine Erziehung, wird dann nach- Gesta Trev. c. 39. Hontheim, Hist. dipl. I. pag. LXI s. Rettberg, Kircheng. Deutschl. I, 301. 467. 523. Friedrich a. a. O. Görz, Regest. d. Erzb. v. Trier p. XIII. Dess. Mittelrhein. Regesten I, 69. Kraus, Bonn. Jahrb. XXXVIII, 42. XLIV, 164 f. C. Belhomme, Hist. Mediani in Monte Vosago Monasterii. Argentor. 1724.