ADB:Henkel, Wilhelm
Iffland unterstützt, debütirte er als Adolf (Beiden Klingsberg) in Neustrelitz mit Erfolg, war dann 2 Jahre Mitglied des Theaters zu Altona, ging nach Gastspielen in Hamburg und Lübeck auf 3 Jahre nach Schwerin und von da auf ein Jahr zur Pichler’schen Gesellschaft in Münster und Paderborn. 1819 gastirte er in München, ebenso in Frankfurt a. M., dessen Theater er nun, zur Zufriedenheit des Publikums [762] bis 1822 angehörte, in welchem Jahre ihn Klingemann nach Braunschweig berief. 1826 trat er zum Kasseler Hoftheater über, das ihn 10 Jahre lang den Seinigen nannte und von wo aus er in Wien (Burgtheater), Dresden, München, Leipzig, Stuttgart, Lübeck, Bremen, Schwerin, Nürnberg, Mainz, Frankfurt a. M., Mannheim, Oldenburg etc. gastirte. Immermann’s vielverheißendes neues Unternehmen zog ihn von Kassel nach Düsseldorf. Nach dem frühzeitigen Ende der denkwürdigen Epoche des dortigen Instituts, wurde er selbst Direktor, erst in Aachen und Cöln, dann in Düsseldorf und schließlich, nach vorübergehender Anstellung als Regisseur am Stuttgarter Hoftheater, in Mainz. Der Erfolg, den er als Schauspieler gefunden, blieb ihm als Direktor nicht treu, er folgte den Idealen der Kunst zum Schaden seiner materiellen Besitzthümer. Obgleich seine Kraft als Darsteller noch keineswegs erlahmt war, vermochte er selbst keine entsprechende Stellung mehr als Mitglied zu finden und mußte sich in Würzburg und Baden abmühen ums tägliche Brot, bis ihn der Tod erlöste. Ein trefflicher Charakter als Mensch, besaß H. für seinen Beruf Urtheil und Gefühl, dazu Anstand und schöne Figur, ansprechende Gesichtszüge und ein ausgiebiges und biegsames Sprachorgan. Er spielte Helden, Väter, Chevaliers und Intriguants, nach einem competenten Zeugen, gleich gut; derselbe Kenner rühmt Henkels Grafen (Puls), Wallenstein, König Philipp, Mephisto, Oranien etc.
Henkel: Wilhelm H., Schauspieler und Theaterdirector; geb. 1788 zu Berlin, † 3. Januar 1853 in Baden-Baden. Von seinen Eltern zum Kaufmann bestimmt, trieb es H. nach beendeter Lehrzeit zur Bühne. Auf den Liebhaberbühnen Thalia und Urania sich zunächst versuchend, von- Vgl. Haake’s Biogr. des Künstlers im Deutschen Bühnen-Almanach für 1854, p. 87–91.