ADB:Heinrich VII. (Herzog von Bayern)
Heinrichs V. von Baiern und der Kaiserin Kunigunde. Seine Mutter war eine Tochter der Irmintrud von Geldern. 1025 wird er als Graf im Moselgau, 1035 als Vogt von St. Maximin in Trier genannt; auch stand er, wie einst sein Oheim, in enger Verbindung mit dem Kloster Echternach. Am 5. Juni 1040 begegnet er als Zeuge der Einweihung des Klosters Stablo. Im Februar 1042 übertrug ihm König H. III., zum erstenmale über das alte Wahlrecht des Stammes sich hinwegsetzend, das bairische Herzogthum, das er fast 15 Jahre selbst verwaltet hatte. Ungewöhnlich war auch, daß dies zu Basel, nicht auf bairischem Boden geschah. Die Veranlassung aber zur Aufstellung eines besonderen Baiernherzogs bot dem Könige wol der drohende Krieg mit dem ungarischen Nachbarn Aba. Daß der Herzog dann an der Spitze seines Volkes an den Kriegen gegen diesen in den Jahren 1042, 1043 und 1044 theilgenommen, läßt sich kaum bezweifeln, wiewohl die Quellen seinen Namen nicht erwähnen. Der glänzende Sieg bei Mensö am 5. Juli 1044, der die Unterwerfung Ungarns unter deutsche Oberhoheit und die Einführung bairischen Rechtes in Ungarn zur Folge hatte, ward vornehmlich den bairischen Waffen verdankt. So ruhmvoll aber Heinrichs kurze Regierung für Baiern sich gestaltete, wir erfahren von seinem persönlichen Wesen nichts und von seiner Thätigkeit nur das eine, daß er 1047 dem Kaiser auf einem Feldzuge gegen Dietrich von Holland folgte und dann eine Reise zu seiner Braut antrat, die nicht genannt wird. Auf diesem Wege ereilte ihn der Tod (14. Oct. 1047). Seine Leiche ward zu Trier bestattet.
Heinrich VII., Herzog von Baiern, der zweite Lothringer, der dieses Landes waltete, war der älteste Sohn des Grafen Friedrich von Lützelburg, ein Bruderssohn Herzog- Hirsch, Heinrich II., I., 537. Steindorff, Heinrich III., I., 81, 147, 383 f.