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ADB:Heinrich VI. (Graf von Luxemburg)

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Artikel „Heinrich VI. (III.), Graf von Luxemburg“ von Nicolas van Werveke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 538, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heinrich_VI._(Graf_von_Luxemburg)&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 06:38 Uhr UTC)
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Heinrich VI. (III.), Graf von Luxemburg, von 1281–88; er war der älteste Sohn Heinrichs V. Man kennt von ihm weder das Jahr seiner Geburt, noch das seiner Verheirathung, obgleich man mit größter Wahrscheinlichkeit dafür die J. 1241 resp. 1261 annehmen kann. Schon während der Abwesenheit seines Vaters, vom Mai 1270 bis zum Mai 1271, hatte H. die Zügel der Regierung in die Hände genommen, persönlich Lehenbriefe ausgestellt, Verträge geschlossen u. dgl. m. Seine eigene Regierung ist bemerkenswerth durch den Krieg mit Lüttich, seine Streitigkeiten mit Trier und den Limburger Erbfolgestreit. Im J. 1287 nahm H. den Bischof von Lüttich, Johann, gefangen, und führte ihn nach Luxemburg, wo er ihn fünf Monate in Gewahrsam hielt und erst gegen ein beträchtliches Lösegeld aus der Haft entließ. Weniger erheblich war sein Krieg gegen Gottfried II. von Vianden gewesen (1282), der ihn, seinen Lehnsherrn, angegriffen hatte. Von den Schwierigkeiten mit Trier ist nur Weniges bekannt: am 15. März 1285 befahl der Erzbischof, daß der Zwanzigste aller kirchlichen Einnahmen, der eigentlich für das heilige Land bestimmt war, zur Vertheidigung des Erzstiftes gegen H. dienen sollte, und am folgenden Tage ward H. sogar excommunicirt und sein Land mit dem Interdict belegt, weil er den freien Verkehr der Bewohner des Erzstiftes Trier auf der Mosel gehindert hatte. Das wichtigste Ereigniß ist aber ohne Zweifel der limburgische Erbfolgestreit, bei dem H. den thätigsten Antheil nahm. In der am 5. Juni 1288 bei Wöringen gelieferten Schlacht kämpfte er an der Spitze der luxemburger Ritterschaft, fiel aber, und mit ihm seine drei Brüder Walram von Luxemburg, Balduin und Heinrich von Houffalize. H. VI. hatte sich vermählt mit Beatrice d’Avesnes, Tochter Balduins, Herrn von Beaumont; sie hatte ihm als Mitgift mehrere ausgedehnte Besitzungen im Hennegau mitgebracht. Er hatte drei Söhne: Heinrich, seinen Nachfolger und nachherigen deutschen Kaiser, Walram und Balduin, den späteren Erzbischof von Trier. Seine drei Töchter starben sämmtlich im Kloster.

Vgl. Bertholet, Histoire du pays et duché de Luxembourg. Wurth-Paquet, Table chronologique des actes et diplômes relatifs à l’histoire de l’ancien pays et duché de Luxembourg. Règne de Henri III, in Publicatione de la section hist. de l’Institut de Luxembourg, Vol. XVI, p. 30–94.