ADB:Heinrich, Placidus
Gehlen’s und Schweigger’s Journal und in Gilbert’s Annalen der Physik. Sein wissenschaftliches Streben war vorzugsweise darauf gerichtet, die Materialität des Lichtes darzuthun; mehrere seiner Arbeiten über diesen Gegenstand wurden von gelehrten Gesellschaften mit Preisen gekrönt, so von der Münchener Akademie die Abhandlung: „Kommt das Newton’sche oder das Euler’sche System vom Lichte mit den neuesten Versuchen der Physik mehr überein?“ (Neue Abhandl. der Münchener Akademie, Bd. V.); von der Petersburger Akademie (neben einer Schrift von Link) die Abhandlung: „Von der Natur und den Eigenschaften des Lichts“ (Petersb. 1808); von der fürstl. Jablonowsky’schen Gesellschaft der Wissenschaften die Schrift: „Brevis et dilucida chemicorum effectuum luminis diversorum expositio“ (Leipzig 1809). Das französische Institut gab seinem Tractat über Phosphorescenz unter den eingelaufenen Concurrenzschriften den zweiten Platz (1809). Sein Hauptwerk „Die Phosphorescenz der Körper“ (5 Abhandlungen, Nürnberg 1811–20) wird durch das darin niedergelegte überaus reichhaltige und zuverlässige Beobachtungsmaterial dauernden Werth behaupten.
Heinrich: Placidus (eigentlich Joseph) H., geboren den 19. Octbr. 1758 zu Schierling in Niederbayern, trat, nachdem er die humanistischen Studien auf dem bischöflichen Gymnasium in Regensburg absolvirt, 1776 unter Annahme des Namens Placidus in den Orden der Benedictiner im Reichsstift St. Emmeran zu Regensburg, wo er sich in seinen freien Stunden mathematischen und physikalischen Studien mit großem Eifer hingab. Im J. 1785 wurde ihm das philosophische Lehramt in seinem Kloster, 1791 die Professur „der Naturlehre, physikalischen Versuche, Stern- und Witterungskunde“ an der Universität Ingolstadt übertragen, von wo er jedoch 1798 nach St. Emmeran zurückkehrte, um sein früheres Lehramt wieder zu übernehmen, daß er nun bis zur Auflösung des Stifts (1802) bekleidete. Von 1800–12 stand er dem Seminar von St. Emmeran als Inspector vor, und übernahm, als das Fürstenthum Regensburg an Baiern kam, nach Ablehnung eines Rufes nach München als ordentliches Mitglied der dortigen Akademie, deren auswärtiges Mitglied er übrigens blieb, die Professur der Experimentalphysik am Lyceum zu Regensburg. Im J. 1821 wurde er zum Capitular der Kathedralkirche ernannt. Er starb am 18. Januar 1825. Physikalische Abhandlungen von ihm finden sich in den Neuen philosophischen Abhandlungen der Münchener Akademie, in- Neuer Nekrolog der Deutschen. Meusel, Das gelehrte Teutschland.