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ADB:Heim, Heinrich Jakob

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Artikel „Heim, Heinrich Jakob“ von Otto Hunziker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 50 (1905), S. 132–133, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heim,_Heinrich_Jakob&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 08:28 Uhr UTC)
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Heim: Heinrich Jakob H., von Gais (Kanton Appenzell A./Rh.), geb. am 5. November 1828 als Sohn des Curarztes, (nachmaligen) Landesstatthalters und Nationalrathes Joh. Heinrich Heim, erhielt er seine wissenschaftliche Vorbildung im Institut des Pestalozzischülers Hermann Krüsi in Gais und am Pädagogium in Basel, studierte 1847–50 auf der Hochschule Zürich Theologie, ward dann noch 1850 Pfarrer in Urnäsch, 1853 in seiner Heimathgemeinde in Gais. Neben seiner beruflichen Thätigkeit als Seelsorger leistete er im öffentlichen Leben des Kantons Bedeutendes, vor allem im Schulwesen (seit 1856 als Mitglied und zeitweise Präsident der Kantonschulcommission, von 1861 an in analoger Stellung in der Landesschulcommission) und im Kirchenwesen; von 1860 an Mitglied der kantonalen Kirchencommission, leitete er die evangelische Kirche von Appenzell A./Rh. seit 1870 als Decan und Präsident der Synode, [133] als welcher er die infolge der neuen Bundesverfassung zur Nothwendigkeit gewordene Reorganisation des Kirchenwesens durchführte, unter Umwandlung der bisherigen Staatssynode in eine freie Volkssynode, deren Präsidium er noch bis 1885 beibehielt. In freier Thätigkeit stand er dem Protestantisch-kirchlichen Hülfsverein seines Kantons vor und besorgte 1876/89 neben seiner Pfarrstelle in Gais die Pastoration der benachbarten jungen Diasporagemeinde Appenzell; in der kantonalen gemeinnützigen Gesellschaft wirkte er nicht minder rührig und nachhaltig vornehmlich als Redactor des trefflichen Gesellschaftsorgans „Appenzellische Jahrbücher“ 1854–1886. Abgesehen von den zahllosen Berichten, die in diesen verschiedenen Stellungen aus seiner Feder hervorgingen, und seinen persönlichen Beiträgen in die Jahrbücher, bethätigte er sich in einer Reihe von Zeit- und Sammelschriften mit landeskundlichen Arbeiten; als sein „Hauptwerk“ in deren Reihe bezeichnete er selbst die Biographie des mit Heim’s Vater innig befreundet gewesenen Appenzellers und Palästinareisenden Dr. Titus Tobler von Wolfhalden (1806–77).

Den rastlos thätigen Mann traf am 7. Juli 1889 auf der Kanzel ein Schlaganfall, der ihn zwang noch im selben Jahre seine sämmtlichen Aemter niederzulegen, und von dem er sich nicht mehr erholte. Er siedelte nunmehr zu seinem Sohn ins Pfarrhaus Wängi (Kanton Thurgau) über, dort starb er nach langen Leiden am 12. Januar 1892.

Nekrologe in den „Appenzellischen Jahrbüchern“, 3. Folge, 5. Heft 1892 Von G. L[utz] und 9. Heft 1897 (Dr. E. Zürcher).