ADB:Hausmann, Ludwig
[98] Leopoldstädtischen Theater, wo er 1833 gastirte, fand er bei einem Gastspiel solchen Anklang, daß aus den 6 contraktlich festgestellten Abenden 20 wurden, was um so mehr sagen will, als die Wiener, von der norddeutschen Sprechweise unangenehm berührt, den Künstler am ersten Abend einfach durchfallen ließen. Vier Jahre lang bewahrte er sich die Gunst des Publicums der Leopoldstadt, dann aber nahm er einen Antrag nach Mannheim an, wo er nun von 1838 bis 49 wirkte, besonders bejubelt in Rollen wie Emmerling, Engelhaus, Ambrosi, Tanne u. a., die sein komisches Talent im vollsten Lichte zeigten. Verheirathet war H. seit 1838 mit der 1810 in Oedenburg geborenen Julie Weick, die mit 14 Jahren in Grätz engagirt, bis 1829 desgleichen in Preßburg und Triest, dann nach beifälligem Gastspiel am Wiener Burgtheater und in Pest, am Theater an der Wien in Wien, 1830–33 in Pest angestellt wurde und nachdem sie in Prag und in Berlin am Königsstädtischen Theater erfolgreich gastirt hatte, von neuem in den Verband des Theaters an der Wien eintrat. Sie folgte dann ihrem Gatten nach Mannheim und trat mit ihm zu gleicher Zeit von der Bühne zurück.
Hausmann: Ludwig H., vorzüglicher komischer Schauspieler, geb. 1803 zu Berlin, † am 6. Februar 1876 zu München. Seines Zeichens eigentlich Apotheker, trat H. erst im 23. Lebensjahr und zwar in Magdeburg zur Bühne, nachdem er auf einem Berliner Liebhabertheater die Anfangsgründe der Schauspielkunst erlernt hatte. 1827 ging er nach Aachen, von hier nach Breslau. Dort begann sein komisches Talent bereits die schönsten Blüthen zu treiben und sein Kluck, Schelle, Wallheim etc. erregten geradezu Sensation. Auch im Wiener