ADB:Harderwyk, Gerhard von
Albertisten nannten; jene Richtung herrschte in der Montaner-, diese in der Laurentianer-Burse. Wenn H. in der Vorrede zu dem Commentar zu den Summulae des Petrus Hispanus sagt, derselbe sei bestimmt für die scholastici der inclyta universitas Coloniensis, quae duorum famosissimorum doctorum Alberti Magni et S. Thomae irrefragabilibus doctrinis alumnos pascit, so sagt er sonst, er trage die Philosophie vor secundum viam Albertistarum oder secundum processum bursae Laurentii Coloniensis, ubi doctrinae Alberti Magni peripateticorum veracissimi interpretes, sectatores propagatoresque fidelissimi. Die „Copulata Petri Hispani“ und „Copulata super omnes tractatus logicalium Petri Hispani et nonnullos modernorum“ wurden drei Mal (Köln 1488, 1492, 1504) gedruckt, außerdem „Commentum libri primi hermenias Aristotelis et aliorum librorum veteris artis“, 1486, „Commentarii librorum Arist. de anima“, 1491, „Commentarii in IV libros novae logicae“, 1494. Nach seinem Tode erschien noch zu Hagenau 1504 eine von ihm besorgte Ausgabe der Postille des Albertus Magnus zu den vier Evangelien (Quétif-Echard, Script. Ord. Praed. I. 174).
Harderwyk: Gerhard von H., Philosoph, † 1503 in Köln. Er war gebürtig aus Rota in Geldern, Magister artium und Licentiat der Theologie, Professor und zeitweilig Regens in der Laurentianer-Burse, 1476, 1480 und 1486 Decan der Artistenfacultät, 1500 Rector der Universität zu Köln, auch Pfarrer von St. Columba daselbst. Er gehört zu den letzten hervorragenderen Vertretern der scholastischen Philosophie vor der Reformation. Die an Thomas von Aquin sich anschließenden Scholastiker gingen damals in Köln in zwei Parteien auseinander, die sich nach den beiden großen Kölnischen Lehrern Thomisten und