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ADB:Hanschmann, Johann Gottlob

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Artikel „Hanschmann, Johann Gottlob“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 528, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hanschmann,_Johann_Gottlob&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 17:51 Uhr UTC)
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Hanschmann: Johann Gottlob H., ein verdienter Schulmann und pädagogischer Schriftsteller, wurde am 22. März 1804 zu Kleinbothen bei Grimma geboren, wo sein Vater Gemeinderichter war; von diesem erhielt er auch den ersten Unterricht. Im J. 1817 kam er auf die Landesschule in Grimma und studirte hierauf von 1823–1825 theologische, philosophische und pädagogische Wissenschaften zu Leipzig, wo er 1826 Lehrer an der Rathsfreischule, 1828 Doctor der Philosophie und 1829 Director einer eigenen Erziehungsanstalt wurde, die er jedoch wegen seiner bald nachher erfolgten Anstellung an der neuerrichteten zweiten Bürgerschule wieder aufgab. Im J. 1826 gründete er die pädagogisch-katechetische Gesellschaft, wie auch den in seiner Art ganz einzigen Schullehrerverein der Ephorie Leipzig und erwarb sich durch seine Schrift „Dinterianum“ (Leipzig 1836) ein wesentliches Verdienst um die Gründung des seitdem in Grimma errichteten Schullehrer-Seminars. Später organisirte er auch in Anhalt-Köthen den Landschullehrerverein. Nicht minder war er ein sehr thätiges Mitglied des Kunst- und Gewerbevereins der polytechnischen Gesellschaft in Leipzig, deren Sonntags-Gewerbschule nach seinem Plane eingerichtet wurde. Als eifriger Beförderer des Gustav-Adolf-Denkmals zu Göritz bei Coswig erhielt er vom Könige von Schweden die Gustav-Adolf-Medaille. Im J. 1846 wurde er nach Weimar als Bürgerschuldirector und Seminarinspector berufen, in welcher sehr schwierigen Stellung er Namhaftes geleistet und namentlich durch die Einführung der analytisch-synthetischen Methode ein dauerndes Verdienst sich erworben hat. Auch als eifriger Beförderer des Weimar’schen Pestalozzivereins verdient er gerechte Würdigung. Er starb als Inhaber der genannten Aemter zu Weimar den 26. Februar 1858. – H. hat sich sowohl als praktischer Schulmann, als auch als pädagogischer Schriftsteller rühmlichst ausgezeichnet. In letzterer Beziehung sind besonders hervorzuheben: „Museum für Schule und Haus“ (Leipz. 1838), die Uebersetzung von Rousseau’s „Emil“ (3 Bde., 1841) und „Luther als classischer Lehrmeister auf dem Felde der Katechese“ (1856).

Diesterweg, Pädagog. Jahrbb., IV. 57–58. Bechstein, Deutsche Männer, II. 96. Scherr, Handbuch der Pädagogik, II. 25–26.