ADB:Hagemann, Friedrich Gustav
[328] aufgegeben, um sich, nachdem er schon vorher als Dramatiker aufgetreten war, der Bühne zu widmen. 1785 kommt sein Name in dem Gothaischen Theaterkalender zum ersten Mal vor und zwar in der Rubrik Hamburg, mit der Fachbezeichnung Liebhaber, biedere Charakter und der kurzen aber vielversprechenden kritischen Bemerkung „glücklicher Anfänger“. Er war außer in Hamburg, in Stralsund, Bremen, Altona, bei Hasloch etc. engagirt, längere Zeit auch bei Großmann, wo er Liebhaber und Helden mit Beifall spielte. Zugleich rühmt man sein Regietalent. Als Schriftsteller ungemein fruchtbar, hat er viele Erfolge als Dramatiker erzielt, mit Stücken, deren Titel selbst freilich heute gänzlich vergessen sind. In kleineren Stücken glücklicher als in größeren, schrieb er u. A. das Singspiel „Der Landgraf von Hessen“, das Lustspiel „Leichtsinn und gutes Herz“ (1791), das Schauspiel „Die Eroberung von Valenciennes“ (1793), ferner „Otto der Schütz“ (1791), „Ludwig der Springer“ (1793), „Großmuth und Dankbarkeit“ (1810), „Vetter Paul“ (1810) u. a. m., meist um ihrer Bühnenwirksamkeit willen beifällig aufgenommene sonst nicht bedeutende Dramen. Von Sammlungen solcher sind zu nennen „Kleinere Studien für die deutsche Bühne“ (1784), „Neue Schauspiele“ (1796 und 1810), „Neuester Beitrag zum deutschen Theater“ (1810). Auch Gedichte und sonstige Arbeiten erschienen von ihm, die man sämmtlich in Meusel’s Gelehrtem Deutschland verzeichnet findet.
Hagemann: Friedrich Gustav H., Schauspieler und Dramatiker, geb. zu Oranienbaum im Brandenburgischen 1760, scheint so weit es sich aus einer Vergleichung der spärlichst fließenden Quellen ergibt, nach 1829 und vor 1835 in Breslau gestorben zu sein, wo er lange Zeit als Schauspieler wirkte. Von guter Schulbildung, hatte er sich ursprünglich dem Studium zugewandt, es aber