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ADB:Haeberl, Franz Xaver von

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Artikel „Haeberl, Franz Xaver v.“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 268–269, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Haeberl,_Franz_Xaver_von&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 08:35 Uhr UTC)
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Haeberl: Franz Xaver v. H., Arzt, ist den 25. März 1759 in Oelkam nächst Holzkirchen geboren. Er hatte zuerst in Ingolstadt, später unter Stoll in Wien Medicin studirt und habilitirte sich 1784, nachdem er in Ingolstadt unter Einreichung seiner vortrefflich gearbeiteten Inaugural-Dissertation „De febribus annuis et in specie de febri aestiva a. 1783 in nosocom. S. Trinit. Vindob. observata“ die Doctorwürde erlangt hatte, als practischer Arzt in München. Im J. 1788 übernahm er die Stelle des behandelnden Arztes in den Krankenhäusern zum heiligen Max und zur heiligen Anna und fand in dieser Thätigkeit Veranlassung, Studien über Verbesserungen in der Anlage und den Einrichtungen von Hospitälern anzustellen. Die Resultate dieser Studien legte er in dem „Entwurf von Verbesserungsanstalten in dem Krankensaale zum heiligen Max etc.“, 1794 und später in seinen „Wünschen und Vorschlägen zur Errichtung eines allgemeinen Krankenhauses in München etc.“, 1799 nieder. – Die Schriften fanden die verdiente Anerkennung; er wurde von der Akademie der Wissenschaften zu München zum Mitgliede ernannt, später (1808) erhielt er den [269] Civil-Verdienstorden der baierischen Krone und wurde mit dem ehrenvollen Auftrage betraut, in Gemeinschaft mit Simon v. Haeberl den Bau des allgemeinen Krankenhauses in München zu leiten. Im J. 1813, in welchem er sein bedeutendstes Werk, die „Abhandlung über öffentliche Armen- und Krankenpflege etc.“ veröffentlichte, war der Bau dieses Hospitals beendet und er selbst wurde zum Director desselben und zum dirigirenden Arzte ernannt. – In letzter Eigenschaft verblieb er bis zum J. 1826, in welchem nach Verlegung der Universität von Ingolstadt nach München Ringseis die medicinische Klinik übernahm, das Directorat verwaltete v. H. bis zum J. 1830; dann siedelte er nach seinem am Ammersee gelegenen Landgute Bayerdiessen über, wo er bis zu seinem am 23. April 1846 in Folge von Apoplexie erfolgten Tode in Zurückgezogenheit gelebt hat. – Zum Andenken an v. Haeberl’s Verdienste hat die dankbare Mitwelt das Portal des Krankenhauses mit seinem in Marmor gearbeiteten Relief geschmückt; als Reformator des Spitalwesens hat er selbst sich in Baiern ein unvergängliches Denkmal gesetzt.