Zum Inhalt springen

ADB:Haarlem, Cornelis van

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Haarlem, Cornelis van“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 260–261, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Haarlem,_Cornelis_van&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 05:16 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Harer, Peter
Nächster>>>
Haarlem, Gerrit van
Band 10 (1879), S. 260–261 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Cornelis van Haarlem in der Wikipedia
Cornelis van Haarlem in Wikidata
GND-Nummer 119014459
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|10|260|261|Haarlem, Cornelis van|Joseph Eduard Wessely|ADB:Haarlem, Cornelis van}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119014459}}    

Haarlem: Cornelis van H., eigentlich Cornelis Corneliszen, auch Meester Cornelis genannt, Maler, geboren zu Harlem 1562, gestorben ebenda am 11. November 1638. Er gehört zu den verdienstvollsten Künstlern am Ausgang des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts. Den ersten Unterricht erhielt er von Pieter Aertsen jun., dem Sohn des Lange-Pier. Mit 17 Jahren war er bereits ein schaffender Künstler, doch nahm er, um sich weiter auszubilden, noch in Antwerpen bei Gilles Coignet Unterricht. Nach Antwerpen kam er wahrscheinlich in Folge von Kriegsunruhen, da Lange-Pier dessen Haus während seiner Abwesenheit in der Zeit, da Harlem belagert wurde, verwaltete. Zu seinen Hauptwerken gehören der „Betlehemitische Kindermord“ im Museum zu Haag und eine Wiederholung in Amsterdam; die Grausamkeit der Schergen, sowie die verzweifelte Wehr der Mütter ist meisterhaft ausgedrückt. In Amsterdam ist auch ein lebensgroßes Bild mit Adam und Eva. Hier ist auch das Repräsentationsbild mit den Vorstehern der Schützengilde zu nennen. In Berlin sind zwei Gemälde von seiner Hand, ein Göttergastmahl mit vielen Figuren und eine Bathseba im Bade. Wenn letzteres Bild echt ist, dann wich der Künstler hier von seiner Manier ab. In Braunschweig sind fünf Bilder unseres Meisters, darunter besonders das figurenreiche goldene Zeitalter, Venus und Adonis und das Kniestück einer Venus mit Amor hervorzuheben sind. Letztes Bild ist mit dem Monogramm C. H. und 1616 bezeichnet. Seine Zeichnung ist correct, die Composition hält sich fern von allem Manierismus und die Farbe ist sanft und glänzend, in den Schatten besitzt sie einen goldigen durchsichtigen Ton. Nach seinen Compositionen haben namhafte Künstler gestochen. So haben wir von [261] H. Goltzius die sogenannten vier Colbuteurs oder den Fall des Tantalus, Icarus, Phaeton und Ixion, bei welchen sich H. als Meister der Verkürzung zeigte. Auch J. Muller, Saenredam, L. Kilian, N. de Ruyter haben Einzelnes nach ihm gestochen. – Mit K. van Mander stiftete der Künstler in Harlem die Malerakademie. Seine Tochter Maria heirathete den Bildhauer P. J. Begijn, aus welcher Ehe Corn. Bega hervorgegangen ist.

S. Immerzeel. Kramm. A. v. d. Willigen, Les Artistes de Harlem.