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ADB:Guttmann, Samuel

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Artikel „Guttmann, Samuel“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 49 (1904), S. 653, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Guttmann,_Samuel&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 07:11 Uhr UTC)
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Band 49 (1904), S. 653 (Quelle).
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Guttmann: Samuel G., Arzt und thätiger Publicist in Berlin, stammte aus Ostrowo in der Provinz Posen, wo er 1839 geboren wurde. In Berlin ausgebildet, erlangte er hier 1864 mit einer Abhandlung über die Durchschneidung des N. trigeminus beim Frosche die Doctorwürde, ließ sich nach abgelegter Staatsprüfung und nach vorübergehender Thätigkeit in der Provinz (Drebkau i. d. Niederlausitz) zu Berlin 1866 nieder, wo er bis zu seinem an der Influenza am 22. December 1893 erfolgten Ableben, seit 1884 als Sanitätsrath, seit 1891 als Geheimer Sanitätsrath wirkte. Mit Vorliebe betrieb G. Gynäkologie und erstattete über diese Disciplin auch mehrere Jahre lang Berichte in dem von Paul Boerner begründeten Jahrbuch der praktischen Medicin. Mit dem letztgenannten Arzte eng befreundet, übernahm er nach dessen Tode die Leitung aller von diesem begründeten Publicationen, so des „Reichsmedicinalkalenders“, die Redaction der „Deutsch. Med. Wochenschrift“, einer Zeitschrift, die unter G. zu großer Blüthe gelangte, und des „Jahrbuchs für prakt. Medicin“. G. entfaltete als Redacteur und Publicist eine überaus rührige Thätigkeit, er besaß große schriftstellerische Gewandtheit und hatte auch bei der Heranziehung der geeigneten Hülfskräfte eine sehr glückliche Hand. Auch an klinischen Arbeiten nahm er regen Antheil. Er leitete die vom Verein für innere Medicin 1883 veranstaltete Umfrage über die Lungenschwindsucht und gab gemeinsam mit v. Leyden gleichfalls im Auftrage des Vereins für innere Medicin ein Sammelwerk über die Influenza-Epidemie der Jahre 1890/91 heraus. G. war ein liebenswürdiger und kluger Mensch, als Arzt und Gesellschafter sehr beliebt, voll Witz und Humor. Einen sehr warmen Nachruf verbunden mit einer Würdigung seiner Leistungen widmete ihm v. Leyden im Vereine mit Guttstadt in der Deutschen Med. Wochenschrift 1894 Nr. 1.