Zum Inhalt springen

ADB:Gschray, Johann Michael

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Gschray, Joh. Mich.“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 82–83, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gschray,_Johann_Michael&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 06:38 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Gryse, Nicolaus
Band 10 (1879), S. 82–83 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Michael Gschray in der Wikipedia
Johann Michael Gschray in Wikidata
GND-Nummer 118698702
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|10|82|83|Gschray, Joh. Mich.|Hyacinth Holland|ADB:Gschray, Johann Michael}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118698702}}    

Gschray: Joh. Mich. G., militärischer Abenteuerer, geb. 1692 zu Monheim (im sogenannten Hahnenkamm bei Donauwörth), wo sein Vater als Landknecht und Eisenamtmann diente; der Sohn bekleidete dann dieselbe Stelle zu Schierling, nachdem er die Wittwe seines Vorgängers geheirathet hatte; ebenso später zu Mitterfels und Deggendorf, wo er 1741 den Franzosen als Spion gute Dienst leistete, weshalb er später vor den Oesterreichern nach Straubing flüchten mußte. Karl VII. ernannte ihn zum Lieutenant und beauftragte ihn mit der Aufrichtung einer Freicompagnie, womit er manchen Handstreich ausführte, so daß G. 1743 zum Hauptmann vorrückte; 1744 ging G. nach dem Elsaß (wo er den nachmaligen Marschall Luckner als Lieutenant annahm), wurde noch 1744 Major und nach dem Frieden von Füssen Oberstlieutenant; 1746 pensionirt lebte er zu München und Augsburg, bis der unruhige Mann 1747 wieder in französische Dienste trat und den Obrist-Charakter erhielt; als solcher warb er zu Straßburg ein Freicorps, womit er im März 1748 nach Brabant und Aachen zog, wo der Friede jedoch seiner Thätigkeit ein Ziel setzte. Von da begann G. eine ganze Odyssee nach verschiedenen Staaten, wo er sich überall alsbald wieder durch Hochmuth und Grobheit unmöglich machte; 1756 tauchte er in Sachsen auf, [83] bald darauf in Preußen, erschwindelte Stellen und erlitt neue Niederlagen seiner Selbstüberhebung, bis er um 1763 (?) zu Wemding sein Leben in wohlthuender Dunkelheit beschloß.

Vgl. Laber, Chronik der Stadt Wemding, 1861, und Bülau, Räthselhafte Menschen, 1851, III, 236–40.