Zum Inhalt springen

ADB:Gruber, Johannes von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Gruber, Johannes von“ von H. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 4–5, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gruber,_Johannes_von&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:32 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Gruber, Johann Daniel
Band 10 (1879), S. 4–5 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johannes von Gruber in der Wikipedia
Johannes von Gruber in Wikidata
GND-Nummer 116887249
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|10|4|5|Gruber, Johannes von|H.|ADB:Gruber, Johannes von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116887249}}    

Gruber: Johannes v. G., Philolog und Schulmann, geb. am 23. April 1807 zu Oedenburg in Ungarn, † am 14. Januar 1875 als Professor und [5] Conrector am Gymnasium zu Stralsund. Sein Vater, ein österreichischer Rittmeister, war ein Deutscher von Herkunft und katholisch, seine Mutter, geb. v. Lissy, war Magyarin und protestantisch. Nach dem frühzeitig erfolgten Tode des Vaters brachte die Mutter ihren katholisch getauften Sohn, um ihn den Einflüssen der Jesuiten zu entziehen, nach Preßburg, wo er seine erste Gymnasialbildung erhielt und 14 Jahre alt protestantisch confirmirt wurde. Seine weitere Ausbildung erhielt er am Gymnasium zu Wittenberg. Seine Universitätsstudien machte er von 1826–30 in Greifswald und Berlin; 1830 wurde er Collaborator am grauen Kloster zu Berlin, 1834 wurde er zum Oberlehrer und Ordinarius in Tertia an das Gymnasium zu Stralsund berufen, wo er bis wenige Tage vor seinem Tode in ungestörter Geistesfrische wirkte. Von demokratischer Richtung betheiligte sich G. am politischen Leben aufs feurigste und blieb bis zu seinem Hinscheiden die bewegende Kraft in Stralsund. Als Mitglied von 18 Vereinen, in deren meisten er die Vorstandschaft führte, bewies er durch die That, daß es ihm ernstlich um die materielle und geistige Förderung des Volks zu thun war. Seine rastlose politische Thätigkeit erlaubte nicht eine gleiche litterarische, doch hat G. auch als Schriftsteller sich einen geachteten Namen erworben. Seine hauptsächlichen Werke sind: „Germania des Tacitus, mit sachlichem und sprachlichem Commentar“ (Berlin 1832), der eine größere Verbreitung verdient hätte. „Uebungsbuch zum Uebersetzen ins Lateinische für Tertia“, Stralsund 1835 (1866 5. Aufl.). „Grundriß einer historischen Geographie“, Stralsund 1838. „Lateinische Grammatik für obere Gymnasialclassen“, Stralsund 1851 u. ö. „Ciceronis de officiis libri III“ (mit deutschem Commentar), 3. Aufl. Leipzig 1874.

Reishaus, Pädagog. Archiv XVII, S. 326 ff., 1875.
H.