ADB:Groschuff, Friedrich
Gottsched’s Empfehlung wurde er Erzieher beim Kammerpräsidenten v. Borck und erhielt dann eine Secretär- und Hofmeisterstelle an dem fürstl. hessen-philippsthal’schen Hofe. Im J. 1760 in gleicher Eigenschaft auf kurze Zeit zu Eutin bei dem Prinzen Peter Friedrich Wilhelm, wurde er daselbst mit einem Geldgeschenke und dem Titel eines herzogl. holsteinischen Justizraths abgefunden, und lebte von da an als Privatmann zu Schleiz, wo er als Mitglied der deutschen Gesellschaft zu Königsberg, der kurfürstl. mainzischen Societät nützlicher Wissenschaften, sowie der Gesellschaft der freien Künste zu Leipzig Ehrenmitglied am 15. December 1784 starb. Unter mehreren anderen nicht verdienstlosen Schriften sind der Erwähnung werth: „Abhandlung von der Händesprache“, 1750, und eine andere: „Abhandlung von den Fingern, deren Verrichtungen und symbolische Bedeutung, insofern sie der deutschen Sprache Zusätze geliefert …“, 1756 (Germanisches Museum), beide anonym. Außerdem schrieb er einen Aufsatz (Neuer Büchersaal der schönen Wissenschaften, Leipzig 1753, S. 362): „Muthmaßliche Herleitung der Redensart »den Korb bekommen«“, in den Hannöver’schen Anzeigen, 1750, S. 593–600, und besorgte 1750 eine neue Ausgabe von J. Wilh. Lauremberg’s „Scherzgedichten“. Von größerem Werthe jedoch als die voranstehenden Schriften ist (Allgem. Litt. Anz., 1801, S. 162 ff.) ein im Manuscript hinterlassenes und auf der Bibliothek zu Gera aufbewahrtes Glossarium der deutschen Sprache unter dem Titel: „Origines etymologico-historicae in usum linguae germanicae“. Das Ganze besteht aus drei Bänden in Fol. Die Prolegomena hiezu beschäftigen sich mit der Aehnlichkeit der deutschen und griechischen Sprache, in denen der Verfasser mit einem seltenen Aufwand von Gelehrsamkeit u. a. abhandelt: Idiotismi linguae germanicae, integrae dictiones, locutiones proverbiales et phrases metaphoricae atque graecae aeque ac german. linguae communes.
Groschuff: Friedrich (getauft Fabian) G. (Groschupf), Philolog, geboren am 5. November 1700 (nach Anderen 1701) zu Danzig, studirte anfangs Theologie und später die Rechte zu Königsberg und Leipzig, widmete sich aber bald mit Vorliebe den schönen Wissenschaften. Auf