ADB:Gouda, Johann von
Paschier de Fyne nach Antwerpen, welcher uns einige ergötzliche Proben dieser Beredsamkeit aufbewahrt hat. Damals predigte er „von der Papisten Thorheit und der Geusen Klugheit“. „Wo ist (so hub er fragend an) der Geusen Klugheit zu finden? Weiß es Niemand? Zum ersten, zum andern, zum dritten, weiß es Niemand? Sie behaupten doch Alle klug zu sein. Lasset uns der Geusen Klugheit zu finden suchen!“ Und als nun der Pater sie umsonst bei den Herren Staaten von Holland und bei den Herren Predigern gesucht hat, so findet er sie bei den Weibern, welche niemals um ihre Worte verlegen sind. Wichtiger und bündiger aber waren seine polemischen und apologetischen Schriften: „Apologia pro venerabili Eucharistiae sacramento et vera panis ac vini in corpus et sanguinem dominicum transsubstantiatione contra Fredericum et Samuelem Lansbergios, ministros Roterodamenses“ 1609; „Victrix transsubstantiatio contra eosdem“, 1611; „Demonstratio cl. mendaciorum H. Boxhornii“, 1610; „Pro cultu et invocatione Sanctorum adversus Boxhornium Perkinjonum et Bogardum“, 1611; „Pro iisdem propositionibus adversus Boxhornium apostatam et ministrum Bredanum“, 1614; „Apologia pro octo propositionibus catholicis Francisci Costeri adversus Henricum Brand, ministrum Zirizaeum“, 1611; „Examen Fr. Gomari, Jo. Uitenbogardi et Dan. Castellani“, 1612; „Apologia pro consultatione Joannis Lessii, quaenam fides est capessenda, adversus Michaëlem Hogium“, 1612; „Contra Hoji calumnias et mendacia“, 1613; „Explicatio brevis mysterii s. Eucharistiae“, 1612; „Examen de officio et auctoritate magistratus Christiani in rebus fidei ecclesiasticis“; „Refutatio pugnae oblatae Catholicis a quatuor ministris Calvinianis Sylvaeducensibus, qui statim a capta per hereticos urbe eo convolaverunt“, 1630. Er endete sein thätiges Leben am 28. December 1630 zu Brüssel.
Gouda: Johann van G., 1571 zu Utrecht als Sohn angesehener Eltern geboren, trat 17jährig in den Orden der Jesuiten ein und lebte seit 1605 zu Brüssel und Antwerpen. Dort predigte er mit großem Beifall und erwarb sich das Lob eines großen Redners, sowie eines feurigen Vertheidigers der katholischen Kirche und kräftigen Streiters wider den Protestantismus, weshalb man ihm den Namen des Ketzerhammers beilegte. Schon um 1609 führte er einen Federkrieg mit den Predigern Friedrich und Samuel Lansbergen zu Rotterdam über die Prädestinationslehre, und als Johann Uitenbogaert, dessen „Tractaat van’t ambt der overheydt in saeken van religie“ er zu widerlegen versucht hatte, ihm um 1619 zu Antwerpen begegnete, handelte G. in seinen Kanzelreden hauptsächlich von jenem Lehrpunkte. Der Ruf seiner Rednergaben führte 1620 den bekannten- Burmannus, Ultraj. eruditum p. 110 und die dort genannten Quellen; Paschier de Fyne’s Leben in der zweiten Ausgabe seiner Tractaten und van Heussen en van Rhijn, Oudhed. van Utrecht I. bl. 556.