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ADB:Gottschick, Albert Friedrich

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Artikel „Gottschick, Albert Friedrich“ von Gustav Emil Lothholz in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 508–509, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gottschick,_Albert_Friedrich&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 11:30 Uhr UTC)
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Gottschick: Albert Friedrich G., Schulmann und Philolog, geb. am 13. Dec. 1807 zu Schorstedt, Kreis Stendal, † am 2. Jan. 1871 in Berlin. Er war der Sohn eines wackeren Pastors, der, unterstützt von einer trefflichen [509] Gattin, auch mit geringen Mitteln eine große Kinderzahl gut zu erziehen verstand. Der Vater brachte 1822 seinen von ihm selbst vorbereiteten Sohn auf das Gymnasium zu Stendal, wo er in die Obertertia aufgenommen wurde. 1827 bezog G. wohl vorbereitet die Universität Berlin, um Theologie und Philologie zu studiren. Mit Eifer hörte er die Vorlesungen Schleiermacher’s, Neander’s, Böckh’s, und zuletzt auch die Hegels. 1829 übernahm er den Unterricht der Kinder des Generals v. Tippelskirch, versäumte aber nicht in der Wissenschaft tüchtig weiter zu arbeiten. Nachdem G. 1831 seine Staatsprüfung bestanden hatte, trat er zu Ostern am Friedrich-Werder’schen Gymnasium sein Probejahr an, wurde 1836 zwölfter ordentlicher Lehrer und verblieb an dieser Anstalt bis 1847, wo er mit der Leitung des Gymnasiums zu Anclam betraut wurde. Hier, wo es galt die zu einer sogenannten lateinischen Schule herabgesunkene Anstalt auf den Standpunkt eines preußischen Gymnasiums emporzuheben, entfaltete G. im Vereine mit strebsamen tüchtigen Collegen eine von den königlichen und städtischen Behörden anerkannte Thätigkeit. Durch Festigkeit und Milde, durch guten pädagogischen Takt verstand er es die der Durchführung seiner Pläne entgegenstehenden Hindernisse zu beseitigen. Durch die Verwaltung seines schwierigen Amtes hatte er die Aufmerksamkeit der Behörde auf sich gezogen, so daß man ihn für den geeigneten Mann hielt in dem Alumnate des Pädagogiums in Putbus auf Rügen in der rechten Weise Zucht und Disciplin zu handhaben. Durch sein bewährtes pädagogisches Geschick erzielte G. auch in seiner neuen Stellung die günstigsten Erfolge, und wußte auch auf weitere Kreise in politischen und kirchlichen Angelegenheiten durch die Geschlossenheit und Bestimmtheit seiner Persönlichkeit Einfluß zu gewinnen. 1864 wurde er nach Berlin berufen, um als Provinzial-Schulrath in maßgebender Stellung thätig zu sein. Auch in seinem neuen Amte, dem er sich ganz und voll hingegeben hatte, bewährte er seine Gewissenhaftigkeit und Pflichttreue, eifrig suchte er das Gedeihen der höheren Bildungsanstalten zu befördern, überall war er bemüht die Stellung der Lehrer zu heben und ihre materielle Lage zu bessern. In Berlin fand er manchen alten Freund wieder; insbesondere schloß er sich mit lebendiger Theilnahme dem Vereine der Berliner Gymnasial- und Realschullehrer an. Von seinen Schriften sind zu nennen: Schulausgabe von Plutarch’s Lebensbeschreibung des Themistokles (Berlin 1845) und des Camillus (1846). „Schulgrammatik der griechischen Sprache“, 3. Ausg. 1852. Griechisches Vocabularium, griechisches Lesebuch, Beispielsammlung zum Uebersetzen ins Griechische in wiederholten Auflagen. Sein Hauptwerk ist die geschätzte Schrift „Geschichte der Gründung und Blüthe des hellenischen Staates in Kyrenaika“, Leipzig 1858.

E. Bonnell, Erinnerung an Gottschick in der Zeitschrift f. d. Gymnasialwesen, 1871, S. 297 fg. und Sorof im Putbuser Programm, 1871.