ADB:Gosswin, Anton
Orlando Lasso mit Genehmigung des Herzogs Albert von Baiern für eine Pension den Unterricht der Knaben übergeben hatte. Auf dem Titelblatte seiner in der Universitätsbibliothek zu Königsberg vorhandenen „Newen teutschen Lieder“, die 1581 zu Nürnberg erschienen, nennt er sich Anton Goßwin, „des Fürsten Ernesti, Bischofs zu Lüttich, Pfalzgrauen bei Rhein – Capellmeister“. Diese 16 geistlichen und weltlichen Lieder sind übrigens, trotzdem auf dem Titel „componirt“ steht, nur die fünfstimmigen Lieder von Orl. Lasso aus dem ersten Theil seiner neuen teutschen Liedlein von 1570, die G. dreistimmig gesetzt hat. Von des Meisters Compositionen werden außer den schon erwähnten deutschen [412] Liedern noch genannt: „Cantiones sacrae 5 et 6 vocum“ (Nürnberg 1583) und „Madrigali à 5 voci“ (Nürnberg 1615). Ueber einige Gesänge von ihm, die in Sammelwerken des 16. Jahrhunderts stehen, giebt Eitner’s Bibliographie der Musiksammelwerke des 16. und 17. Jahrhunderts (Berlin 1877) Auskunft. Eine sechsstimmige Motette Goßwin’s hat S. W. Dehn herausgegeben in Sammlung älterer Musik aus dem 16. und 17. Jahrhundert. 4. Lieferung. Berlin bei G. Crantz.
Goßwin: Anton G. (Goßvinus). Ueber den Lebensgang dieses niederländischen Componisten ist sehr wenig bekannt geworden. 1569 wird er von Massimo Trojano in seinen Dialoghi (Venetia 1569) als guter Componist und Contraaltist der herzoglichen Capelle zu München erwähnt, dem