Zum Inhalt springen

ADB:Goetten, Gabriel Wilhelm

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Goetten, Gabriel Wilhelm“ von Eduard Bodemann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 449–450, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Goetten,_Gabriel_Wilhelm&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 18:33 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 9 (1879), S. 449–450 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Gabriel Wilhelm Goetten in der Wikipedia
Gabriel Wilhelm Goetten in Wikidata
GND-Nummer 116733462
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|9|449|450|Goetten, Gabriel Wilhelm|Eduard Bodemann|ADB:Goetten, Gabriel Wilhelm}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116733462}}    

Goetten: Gabriel Wilhelm G. ward zu Magdeburg, wo sein Vater Prediger war, am 4. December 1708 geboren. Nachdem er die Schulen zu Magdeburg und Wolfenbüttel besucht hatte, wählte er die Theologie zu seinem künftigen Berufe und bezog in dem Jahre 1724, 16 Jahre alt, die Universität Halle und später Helmstedt. Seine vorzüglichsten Lehrer waren Rambach, Mosheim, Michaelis und Treuer. Nach Beendigung seiner Studien übernahm er Hauslehrerstellen und trat während dieser Zeit zum ersten Male als Schriftsteller auf durch die Herausgabe und Uebersetzung des Werkes von H. Ditton: „Wahrheit der christlichen Religion, aus der Auferstehung Jesu Christi etc. bewiesen. Aus dem Englischen übersetzt, mit Anmerkungen“, 1732 (5. Aufl. 1764). Auch veröffentlichte er in dieser Zeit verschiedene Poesien und ward 1730 von der Deutschen Gesellschaft in Leipzig zu ihrem Mitgliede aufgenommen. [450] Im J. 1732 ward G. Pastor an der St. Michaeliskirche in Hildesheim. Hier bearbeitete er sein bekanntestes Werk, welches – das erste in seiner Art – allgemeinen Beifall fand: „Das jetzt lebende gelehrte Europa oder Nachrichten von den vornehmsten Lebens-Umständen und Schriften der jetzt lebenden europäischen Gelehrten“, Thl. I–III, Braunschweig und Celle 1735–40. Im J. 1736 ward er Pastor zu Celle, 1741 Superintendent zu Lüneburg und 1746 Hofprediger und Consistorialrath in Hannover, wo er am 28. August 1781 starb. G. behauptete mit Recht ein großes Ansehen in der gelehrten Welt seiner Zeit, und vereinigte mit vielseitigen und gründlichen Kenntnissen einen gediegenen Charakter und unermüdete Wirksamkeit. Außer den hauptsächlichsten, bereits genannten Schriften veröffentlichte er noch Predigten und verschiedene kleine Aufsätze theologischen und philosophischen Inhalts in der Auserlesenen theologischen Bibliothek, Verm. Hamburger Bibliothek, in den Freien Urtheilen, Hamburg. Berichten und Beiträgen und in den Hannoverschen gelehrten Anzeigen. Als Consistorialrath hat G. sich ganz besondere Verdienste um die Verbesserung des Kirchen- und Schulwesens in dem Hannoverschen erworben; auf seinen Betrieb wurden auch die noch jetzt beim Gottesdienst dort üblichen biblischen Vorlesungen eingeführt. Als das dauerndste Denkmal seines Namens und Ruhms steht aber das Schullehrer-Seminar da, welches der Kaufmann E. Chr. Böttcher durch unermüdliche Aufopferung zu Hannover gründete und welches sein Freund, Rathgeber und Mithelfer G. auf das zweckmäßigste, den Bedürfnissen der Zeit entsprechend, einrichtete, leitete und zu einem für sein Zeitalter in jeder Rücksicht sehr nützlichen Institute zur Bildung tüchtiger Jugendlehrer förderte.

Vgl. Baring, Hannov. Schulgeschichte S. 131; Lauenstein, Hildesheim. Kirchengesch. III. S. 89; Salfeld, Beiträge zur Kenntniß und Verbesserung des Kirchen- und Schulwesens in den kgl. braunschw.-lüneb. Kurlanden IV. S. 301 ff.; Rotermund, Das gelehrte Hannover II. S. 144 f.