Zum Inhalt springen

ADB:Genßler, Johann Andreas

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Genßler, Johann Andreas“ von Theodor Henner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 573–574, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gen%C3%9Fler,_Johann_Andreas&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:53 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Gensschedel, Burchard
Nächster>>>
Gent, Justus von
Band 8 (1878), S. 573–574 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Andreas Genßler in der Wikipedia
Johann Andreas Genßler in Wikidata
GND-Nummer 10014151X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|8|573|574|Genßler, Johann Andreas|Theodor Henner|ADB:Genßler, Johann Andreas}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=10014151X}}    

Genßler: Johann Andreas G., Theologe und Historiker, geb. am 12. Mai 1748 zu Hildburghausen, † am 19. Mai 1831. Den ersten Unterricht empfing er in seiner Vaterstadt und auf dem Gymnasium zu Coburg, woran sich dann das Fachstudium der Theologie auf der Jenaer Hochschule schloß. 1768 kehrte er nach seinem Geburtsorte zurück, um hier bis zu seinem Tode in verschiedenen Stellungen zu wirken; so u. a. 1777 als Lehrer des Erbprinzen Friedrich von Hildburghausen. Um Kirche, Schule und Staat hat er sich während dieser Zeit mannigfache Verdienste erworben, besonders seit ihm 1790 durch Ernennung zum Hofprediger zugleich der Eintritt in das Consistorium eröffnet war. 1707[WS 1] wurde er zum Consistorialrath und Oberhofprediger, 1800 zum geheimen Kirchenrath, 1819 zum Generalsuperintendenten befördert. Eifrige litterarische Thätigkeit auf geschichtlichem Gebiet ist es aber vor allem, die G. einen dauernden Namen sichert. Schon von seiner frühesten Studienzeit an trieb er neben dem Fachstudium mit Vorliebe Geschichte und Genealogie, und zahlreiche Arbeiten zeigen, daß es ihm an Begabung und Gelehrsamkeit in dieser Richtung keineswegs fehlte. Seine Leistungen bewegen sich besonders auf dem Gebiete der ostfränkischen Geschichte, und man darf ihn da neben jene gleichzeitigen Forscher, wie Schultes, Sprenger, Stumpf u. A. stellen, die die Erforschung der Geschichte dieser Provinz auf solider quellenmäßiger Grundlage mit Erfolg anstrebten. Sein Hauptwerk ist die „Geschichte des fränkischen Gaues [574] Grabfeld“, Schleusingen 1802, 2 Bde., sehr breit in der Anlage und mitunter mit etwas gewagten genealogischen Combinationen, im Ganzen aber doch eine heute noch nicht entwerthete Arbeit. Mehrere genealogische Versuche haben ihm Auszeichnungen von Seite auswärtiger Fürstenpersonen eingetragen, während er sich um die Kunde seines engeren Vaterlandes durch eine „Beschreibung des Fürstenthums Hildburghausen“ (Bd. VII. der in Weißenberg herausgekommenen Sammlung geograph., histor. und statist. Schriften) verdient machte. Endlich sei noch eine kleine Schrift erwähnt: „Die Vandalen des 18. Jahrhunderts oder Geschichte des französischen Einfalls in einen Landstrich in Franken“. Hildburghausen 1796, verfaßt als Aufruf zur Unterstützung der vom Durchzug der Franzosen schwer getroffenen Bewohner des hildburghausenschen Amtes Königsberg i. F. Von Auszeichnungen, die G. in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Thätigkeit zukamen, mag noch genannt werden die Ertheilung der philosophischen Doctorwürde von Seite der Universität Würzburg in Folge des Werkes über den Grabfeldgau, sowie die Ernennung zum correspondirenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften in München.

Vgl. eine biographische Skizze über G. nach dessen hinterlassenen autobiographischen Papieren im N. Nekrolog, 9. Jahrg. 1831, 1. Thl. S. 432 ff. mit Verzeichniß seiner sämmtlichen Schriften.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. richtig wohl: 1797