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ADB:Geishaim, Johann Carl Wilhelm

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Artikel „Geishaim, Johann Carl Wilhelm“ von Hermann Palm in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 519, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Geishaim,_Johann_Carl_Wilhelm&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:30 Uhr UTC)
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Geishaim: Johann Carl Wilhelm G., lyrischer Dichter und Humorist, wurde geb. am 6. September 1784 zu Breslau, erhielt seine Bildung auf dem Gymnasium zu St. Elisabeth, studirte von 1803–6 Philologie zu Halle, trat dann als Lehrer an der Oelsner’schen, später Reiche’schen Unterrichtsanstalt ein, wurde 1811 achter College am Elisabeth-Gymnasium und starb als erster Oberlehrer an demselben am 29. Januar 1847. Er wirkte als populärer Schriftsteller durch seine Wochenschrift „Der Hausfreund“, die von 1821–32 herauskam und mit „dem Humorist“ 1832–33 endete, auf einen großen Leserkreis. Außer kleinen Gelegenheitsschriften verfaßte er eine Uebersetzung von drei Satyren des Horaz in Hexametern (1829) und versuchte sich auch im Drama, wenn auch nicht mit gleichem Glück, wie im Lyrischen. Drei kleine Lustspiele: „Die Hochzeit von Pöpelwitz“, „Schlag sieben“ und „Das alte Haus“, erstere in Gubitz’s Jahrbuch, fanden nur getheilten Beifall. Seine Hauptthätigkeit war der Lyrik zugewendet. In der 1839 Breslau bei J. Max in 2 Bänden erschienenen Sammlung seiner „Gedichte“ erscheint er vornehmlich als Förderer heiterer Geselligkeit, als talentvoller Gelegenheitsdichter im besseren Wortsinne. Gemüthlichkeit, geistreiche Einfälle und Sangbarkeit zeichnen sie vortheilhaft aus. Die Componisten seiner Vaterstadt haben einen großen Theil davon componirt und noch heut erklingen manche in Liedertafeln und Gesangvereinen auch des weiteren deutschen Vaterlandes (z. B. „Nur fröhliche Leute“ etc.); viele sind zerstreut auf Flugblättern und in Zeitschriften, viele noch gar nicht gedruckt.

Schlesische Provinzialblätter 1848, S. 475 ff. Programm des Gymnasiums zu St. Elisabeth 1847, S. 16.