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ADB:Gehren, Karl Christian

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Artikel „Gehren, Karl Christian von“ von Heinrich Heppe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 499, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gehren,_Karl_Christian&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 06:12 Uhr UTC)
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Gehren: Karl Christian v. G., – lange Zeit eine Zierde der reformirten Geistlichkeit Kurhessens – war am 8. Oct. 1763 zu Marburg geboren. Nachdem er daselbst seine Schulbildung erhalten und seine (fünfjährigen) akademischen Studien beendet, erhielt er 1787 die zweite Predigerstelle der Altstädter Kirche zu Rotenburg in Niederhessen übertragen. Eine Gastpredigt, die er 1789 zu Marburg hielt, lenkte die besondere Aufmerksamkeit des Professors Mieg zu Heidelberg auf ihn, dessen Empfehlung ihn 1790 auf die zweite Predigerstelle der deutsch-reformirten Gemeinde zu Kopenhagen brachte. Nach dem Tode des ersten Predigers (1801) erwählte ihn die Gemeinde unter den vortheilhaftesten Bedingungen zu ihrem einzigen Seelsorger. Allein wenn schon sich nun G. der glücklichsten Lebensstellung und der gesegnetsten Wirksamkeit in Kopenhagen erfreute, so entschloß er sich doch 1805 (auf den Wunsch seiner Gattin, geb. Glaim aus Rotenburg) dem Rufe des Landcommenthurs zu Marburg folgend, auf die (unter dessen Patronat stehende) Pfarrei zu Felsberg in Niederhessen überzugehen. Der Dörnbergische Aufstand während der französischen Fremdherrschaft trug ihm, dem treuen deutschen Mann, eine dreimalige Verhaftung und eine viermonatliche Einsperrung in Mainz ein. Aus seiner Haft entlassen, setzte G. ruhig neben seiner pastoralen Wirksamkeit seine tüchtigen schriftstellerischen Arbeiten (die er schon in Kopenhagen begonnen) fort. In gerechter Würdigung der letzteren verlieh ihm die theologische Facultät zu Kiel 1817 die Doctorwürde. Der glücklichsten Gesundheit sich erfreuend, verrichtete er alle Obliegenheiten seines Berufes mit größter Treue bis kurz vor seinem (durch den Verlust einer inniggeliebten Tochter beschleunigten) Tod, der am 6. Febr. 1832 erfolgte. – G. gab eine beträchtliche Anzahl seiner Zeit gern gelesener Schriften (Kinderschriften, Katechismen, Predigten, Casualreden) heraus. Auch erhielt die reformirte Gemeinde zu Kopenhagen durch ihn ein neues (vom Presbyterium approbirtes) Gesangbuch, sowie einen neuen Katechismus und eine verbesserte Liturgie. Außerdem veröffentlichte er mehrere Werke historischen Inhalts (z. B. eine Geschichte der Reformirten in Dänemark), edirte Uebersetzungen aus dem Dänischen. Außerordentlich zahlreich sind die Abhandlungen, Recensionen und sonstigen Beiträge, die er als Mitarbeiter der Encyklopädie von Ersch und Gruber, der Hallischen und Jenaer Litteraturzeitung, der Allgemeinen Kirchenzeitung und vieler anderer Blätter lieferte.

Vgl. Strieder, Hess. Gelehrtengesch., Bd. XVIII. S. 168–82 und die Allgem. Kirchenz. 1832, Nr. 68.