ADB:Gebauer, August
Luther bis auf unsere Zeiten“, Bd. I–IV. 1827–28. Die Gedichte zeichnen sich weder durch Tiefe noch Gedankenfülle aus, bekunden aber neben hübschem Formtalent einen feinen Sinn für die Schönheit der Natur; bei der Auswahl für seine Sammelwerke zeigte er große Belesenheit und guten Takt; eine religiöse Färbung geht durch sein ganzes dichterisches und litterarisches Schaffen; noch mehr hat er dieser Anschauungsweise Ausdruck gegeben in: „Nationalbibliothek der Deutschen. Das wichtigste aus Luther’s Schriften enthaltend“, 1830; „Eine veste Burg ist unser Gott. Erbauungsbuch“, Bd. I–IV, 1843; „Christliche Hausbibliothek“, Bd. I–VI, 1845–46 (Auszüge aus H. Müller, Spee, Angelus Silesius, Novalis, Sailer, Tersteegen, Zinzendorf enthaltend). Ebenso fruchtbar ist seine Thätigkeit als Jugendschriftsteller: „Jugendbibliothek“, Bd. I–III, 1831; „Der deutsche Jugendfreund“, „Der schwäbische Kinderfreund“, 1835. Aber bedeutender als dies sind seine populären naturwissenschaftlichen Werke, welche durch die Grundsätze, auf welche sie basirt sind, durch die klare, lichte Anordnung, anschauliche und lebendige Sprache heute noch Werth und Geltung haben; zu nennen sind: „Naturgeschichte für die deutsche Jugend“, 1827, in der Bearbeitung von Hochstetter mehrfach aufgelegt; „Die merkwürdigsten Säugethiere“, 1841; „Schmetterlingsbuch“, 1843; „Käferbüchlein“, 1849 und sein bestes Werk: „Volksnaturgeschichte“, 1838, unter dem Titel: „Naturgeschichte für Schule und Haus“ in 7. Auflage herausgegeben und bearbeitet von G. Jäger, H. Wagner, O. Fraas, 1877.
Gebauer: Christian August G., mit seinem Schriftstellernamen Heinrich Rebau, äußerst fruchtbar als Dichter, Volks- und Jugendschriftsteller, wurde am 28. August 1792 in Knobelsdorf (Königreich Sachsen, Kreis Leipzig, bei Waldheim) geboren; die Fürstenschule in Meißen beherbergte ihn zuerst als Schüler, später als Lehrer; hierauf wurde er Erzieher eines jungen Fürsten Wittgenstein, welches Amt ihn mit dem Titel eines russischen Hofraths lohnte, 1818 wurde er Professor der Philosophie an der neugegründeten Universität Bonn, 1823 gab er seine Stelle auf, und führte von dort ein litterarisches Wanderleben, das ihn zuerst nach Mannheim, 1825 nach Stuttgart, 1831 nach Karlsruhe, 1848 endlich nach Tübingen führte. Schwere Nahrungssorgen trübten seine letzten Lebensjahre, beinahe vergessen starb er am 15. Nov. 1852 in Tübingen. Seitdem G. 19 Jahre alt mit einer Sammlung Gedichte: „Veilchenkranz“, 1811, aufgetreten war, folgten seine litterarischen Producte in ununterbrochener Reihe beinahe bis zu seinem Tode. Es sind theils Erzeugnisse der eigenen dichterischen Muse, wie „Geistliche und weltliche Gedichte“, 3. Aufl. 1818, „Auserlesene Dichtungen“, 1835, „Christliche Gedichte“, 1843, „Lebensbilder oder prosaische Schriften“, 1. 2., 1825–26, theils Sammlungen, wie „Die Morgenröthe“, 1. 2., 1819, „Aurora. Taschenbuch auf das J. 1823“, „Lilienblätter“, 1831, „Deutscher Dichtersaal von