Zum Inhalt springen

ADB:Gabriel, Karl Eduard

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Gabriel, Karl Eduard“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 297, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gabriel,_Karl_Eduard&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:13 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 8 (1878), S. 297 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand März 2016, suchen)
Karl Eduard Gabriel in Wikidata
GND-Nummer 136349722
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|8|297|297|Gabriel, Karl Eduard|Jakob Franck|ADB:Gabriel, Karl Eduard}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136349722}}    

Gabriel: Karl Eduard G., ausgezeichneter Volksschullehrer und Pädagog. Geboren am 30. Juli 1809 zu Jüterbogk als der Sohn eines sächsischen Feldwebels, erhielt er die Aufnahme in die Militär-Erziehungsanstalt zu Annaburg, trat mit 18 Jahren in das Schullehrerseminar zu Neuzelle ein, wo er 3 Jahre verweilte und widmete sich von 1825–31 in Berlin dem Studium der Naturwissenschaften, wo er zugleich dem Taubstummen-Unterrichte näher trat und als eines der thätigsten Mitglieder der daselbst bestehenden pädagogischen Gesellschaft angehörte. Im Herbste 1832 übergab ihm Diesterweg eine Lehrerstelle an der mit dem Seminar für Stadtschulen verbundenen Berliner Stadtschule, in welcher Eigenschaft er bis zu seinem Tode am 22. April 1841 verblieb. G. war nicht nur ein ausgezeichneter Lehrer, sondern auch ein wahrhafter Erzieher, dessen Geist so wenig an angelerntem Wissen hing, als er ein Symbolum beschwor. Seine schriftstellerischen Arbeiten haben den Namen des vormaligen Annaburger Soldatenwaisenknaben über alle Theile Deutschlands verbreitet und seine „Anthropologie“, sowie sein „Leitfaden zu einem methodischen Unterrichte in der Menschen- und Thierkunde“ haben überall die verdiente Anerkennung gefunden. In allen Gegenständen, die er im Seminar und dessen Schule gelehrt, hat er ausgezeichnetes geleistet: im Schreiblesen, im Rechnen, in der Geographie, in der Raumlehre, am meisten aber und mit Vorliebe in der Naturgeschichte, für deren Unterricht er die Bahn brechen half. Als ein echter Anhänger Pestalozzi’s und als solcher ein kraftbildender rationeller Lehrer wendete er dessen ewige Unterrichtsgesetze, zu oberst das der Anschauung, auf die Realien an und erntete in diesem Bestreben sehr glückliche Erfolge. Unter seinen Schriften ist die vorzüglichste: „Anthropologie oder Form, Bau und Leben des menschlichen Körpers, für Lehrer, Erzieher und Eltern“, 1838–39.

Diesterweg, Rheinische Blätter 1841, S. 142 ff. Koch, Pädagogische Lebensbilder, S. 53–57.