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ADB:Frommel, Karl Ludwig

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Artikel „Frommel, Karl“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 144, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Frommel,_Karl_Ludwig&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:29 Uhr UTC)
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Frommel: Karl F., Landschaftsmaler, Radirer und Stahlstecher, geb. zu Birkenfeld am 29. April 1789, † zu Ispringen bei Pforzheim am 6. Februar 1863. Zum Maler wurde er unter der Leitung Ph. Becker’s, zum Radirer von Haldenwang, mit dem er seit 1805 in Verbindung trat, ausgebildet. Reisen vollendeten seine Studien; denn bereits 1810 ging er nach Paris um für Artaria Landschaften aus der Umgebung der französischen Hauptstadt aufzunehmen. Die Gemälde eines Claude Lorrain und C. Poussin, die er nun Gelegenheit hatte, zu studiren, erschlossen ihm das Ideal der Landschaftsmalerei. Vom Jahre 1812–17 hielt er sich in Rom und im Neapolitanischen auf und bereicherte seine Mappen mit den schönsten Zeichnungen und Aquarellen, die er unmittelbar nach der Natur aufgenommen hatte. Nach Deutschland zurückgekehrt, lieferte er mehrere vortreffliche Gemälde und Radirungen und wurde zum Professor in Carlsruhe ernannt. Bei einem Besuche Londons im J. 1824 lernte er die Manipulation des Stahlätzens und führte dieses Verfahren in Carlsruhe ein, indem er ein Atelier für Stahlstecher gründete, aus dem mehrere tüchtige Künstler hervorgegangen sind. Im J. 1830 wurde er zum Gallerie-Director ernannt, sein Atelier blieb aber trotzdem in voller Thätigkeit. Seine landschaftlichen Gemälde sind mit Poesie aufgefaßt; der Künstler besaß ein tiefes Gefühl für landschaftliche Schönheit und wußte selbst einfachen Darstellungen bestimmter Oertlichkeiten ein höheres ideales Gepräge zu ertheilen. Aus früherer Periode stammen seine italienischen Bilder aus Rom, Capri, Sorrent, später wußte er auch der deutschen Landschaft, besonders dem Schwarzwald, einen künstlerischen Reiz zu entlocken. Auch als Radirer ist der Künstler sehr beachtenswerth, theils hat er einzelne Blätter radirt, wie z. B. die Landschaft mit dem aufgehenden Mond in König Ludwigs Album, oder eine andere nach Cl. Lorrain, dann verschiedene italienische Landschaften; theils erschienen im Kunsthandel verschiedene Folgen von Landschaften, von denen Seemann in Leipzig eine noch unedirte aus den Jahren 1841–1845 erst 1872 publicirte. Seine Radirungen sind keine flüchtigen Skizzen, sondern fleißig bis ins tiefste Detail ausgeführt, so daß man in der harmonischen Behandlung der Radirnadel, welcher der Grabstichel schließlich zu Hülfe kommt, selbst die Farbe ahnen kann. Es sind vollendete Bilder, die sich gewiß stets der Achtung und Liebe aller Kunstfreunde erfreuen werden.