ADB:Frischmuth, Hans
Dr. Justus Jonas nach Halle gezogen zu sein, denn wir finden, daß er um das J. 1542 einen Vertrag mit dem Schriftgießer Thomas Hön aus Leipzig über die Lieferung von Schrift für seine Druckerei vor dem dortigen Gericht abschließt. Die Druckthätigkeit Hans Frischmuth’s scheint nicht von großem Umfang gewesen zu sein, denn man kennt nur ein einziges Büchlein, welches sich mit Bestimmtheit als aus der Frischmuth’schen Buchdruckerei hervorgegangen nachweisen läßt. Er wurde später in Halle verhaftet, weil man vermuthete, daß er der Drucker von dem „Spottzettel“ sei, welchen Luther als Verhöhnung des Reliquienschwindels des Cardinals Albrecht von Brandenburg verfaßte. Dr. Schwetschke in Halle war so glücklich, denselben in der Marienbibliothek dortselbst zu entdecken. Diese Schrift Luther’s trägt den Titel: „Newe Zeitung vom Rein“. Außer diesen beiden Druckwerken ist kein Buch von ihm bekanntgeworden, was er in Halle gedruckt hätte.
Frischmuth: Hans F., erscheint im J. 1542 nach actenmäßigen Zeugnissen als erster bekannter Buchdrucker in Halle a. d. Saale. Von 1539–40 hat er in Wittenberg eine Buchdruckerei besessen, wie durch verschiedene dort gedruckte Werke erwiesen wird; doch war der Bestand seines dortigen Geschäftes nicht von langer Dauer; dann scheint er auf Veranlassung von