ADB:Friedrich I. (Erzbischof von Magdeburg)
Albrechts des Bären und des Domherrn Hartwig, Grafen von Stade, späteren Erzbischofs von Bremen. Das wichtigste Ereigniß während seines Archiepiscopats ist seine Theilnahme an dem Kreuzzuge gegen die nordwärts wohnenden wendischen Völkerschaften. Auf Anregung des Papstes und Veranstaltung Bernhards von Clairvaux brach am Peter-Paulstage (29. Juni) 1147 Erzbischof F. mit den Bischöfen von Halberstadt, Münster, Merseburg, Brandenburg, Havelberg und Mähren, dem Abte von Corvey, den Markgrafen Konrad und Adalbert, den Pfalzgrafen Friedrich und Hermann mit zahlreicher Mannschaft gegen die Wenden auf. Gleichzeitig wurden diese vom Erzbischof von Bremen, vom Bischof von Verden, Herzog Heinrich von Sachsen und einigen anderen weltlichen Fürsten angegriffen; auch der König von Dänemark und der Bruder des Herzogs von Polen betheiligten sich an dem Zuge. Die christlichen Heere verwüsteten das feindliche Land, errangen aber keine dauernden Erfolge. Mit diesen Kriegszügen gegen die Wenden wird auch der Abschluß eines Freundschaftsbündnisses Erzbischof Friedrichs und einiger anderer Fürsten mit den polnischen Herzogen Bolislav und Mesico in Verbindung stehen (Januar 1148). Erzbischof F. starb im Januar 1152.
Friedrich I., Erzbischof von Magdeburg, ein Sohn des Grafen Dietrich von Wettin, vor seiner Wahl Custos der Magdeburger Domkirche und Propst zu Bibra, folgte seinem im Mai 1142 verstorbenen Vorgänger Konrad. Unter ihm wurde das Erzstift und die in seinem Sprengel liegenden geistlichen Stiftungen durch reichliche Schenkungen bedacht, namentlich seitens- v. Mülverstedt[WS 1], Regesta archiepiscopatus Magdeburgensis I, 457–504.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ George Adalbert von Mülverstedt (1825–1914), Leiter des Provinzialarchivs Magdeburg