ADB:Formstecher, Salomon
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Leopold Stein gab er 1859 den „Freitagabend“ und 1861 mit M. Klein eine israelitische Wochenschrift heraus. 1833 erschienen von F. „Zwölf Predigten, gehalten in dem israelitischen Gotteshause zu Offenbach“, 1836 ein „Israelitisches Andachtsbüchlein“, 1860 eine „Mosaische Religionslehre“. 1863 erschien von ihm eine Novelle: „Buchenstein und Cohnberg. Ein Familiengemälde“. Außerdem sind noch einzelne Reden von ihm erschienen in Adler’s „Synagoge“ und in Stein’s „Israelitischer Volkslehrer“. 1867 wurde sein 25jähriges Amtsjubiläum festlich begangen und am 1. October 1882 sein 50jähriges Dienstjubiläum, aus welchem Anlaß er zum Ehrenbürger der Stadt Offenbach a. M. und zum Ehrenmitgliede des Offenbacher Vereins für Naturkunde ernannt wurde.
Formstecher: Salomon F., Dr., geboren am 28. Juli 1808 zu Offenbach a. M., † daselbst am 24. April 1889. Sein Vater ernährte die Familie mit der Holzformstecherkunst, woher der Name. F. besuchte bis 1827 die fürstlich isenburgsche lateinische Schule seiner Vaterstadt und erhielt nebstdem Unterricht in der rabbinischen Litteratur bei dem damaligen Gemeinderabbiner Metz. 1828 bezog er die Universität Gießen, woselbst er eifrig philosophischen und theologischen Studien hingegeben war. 1832 zum Dr. phil. promovirt, kehrte er nach seiner Vaterstadt zurück. Er wurde bald als Prediger und Religionslehrer bei der jüdischen Gemeinde daselbst angestellt und wurde 1842 nach dem Tode des Rabbiners Metz zu dessen Nachfolger erwählt. F., ein tiefer, klarer Denker, war ein begeisterter Anhänger des Reformjudenthums, führte die Confirmation ein und verschaffte der Orgel, einer der ersten, Eingang in die Synagoge. Einen besonders wohlthätigen Einfluß übte er auf die Verbesserung des Schulwesens unter seinen Glaubensgenossen aus. 1841 erschien von ihm ein nur noch nicht genug gewürdigtes Werk: „Die Religion des Geistes. Eine wissenschaftliche Darstellung des Judenthums“, in welchem er nachzuweisen suchte, daß das Judenthum eine absolut nothwendige Erscheinung in der Menschheit bilde und daß es in seiner Fortbildung und Entwicklung berufen sei, die universelle Religion der civilisirten Welt zu werden. F. nahm an den Rabbinerversammlungen in Braunschweig, Frankfurt a. M., Breslau und Kassel in hervorragender Weise theil und trat immer mit Muth und Entschiedenheit für eine Reform des Judenthums in Wort und Schrift ein. In Verbindung mit- Festbericht über das fünfzigjährige Dienstjubiläum des Großherzogl. Rabbiners Herrn Dr. S. Formstecher am 1. Oct. 1882 zu Offenbach a. M.