ADB:Fabri, Felix
[1] Felix F., aus dem adelichen Geschlecht der Schmid in Zürich abstammend, geb. daselbst 1441 oder 1442, † in Ulm am 14. März 1502. Er kam 1453 in den Predigerconvent zu Basel, wo er Theologie studirte, und 1473 als Frater in das Predigerkloster zu Ulm. Nachdem er verschiedene Reisen in Geschäften seines Ordens, besonders nach Italien gemacht hatte, reiste er im April 1480 von Ulm nach dem Gelobten Lande ab, von wo er im November desselben Jahres zurückkehrte. Eine zweite Reise dahin unternahm er im April 1483, von der er im Januar 1484 heimkam. Auf dieser zweiten Reise traf er mit dem Mainzer Dechanten Bernhard v. Breidenbach (Allg. d. Biogr. III. S. 285) zusammen. Seine größere, mit vielem Humor geschriebene lateinische Reisebeschreibung ist durch Professor Haßler unter dem Titel „Fratris Felicis Fabri Evagatorium in Terrae Sanctae, Arabiae et Egypti Peregrinationem“ im Auftrag des Stuttgarter litterarischen Vereins (1843–49 in 3 Bänden) herausgegeben worden. Eine deutsche mit dem Titel „Eigentliche Beschreibung der hin und wider Fahrt zu dem Heyligen Landt gen Jerusalem u. s. f.“ war in Ulm 1556 erschienen. Ein „Gereimtes Pilgerbüchlein Bruder Felix Faber’s“ hat Dr. Birlinger 1864 zu München veröffentlicht. F. war ein kühner Wanderer und guter Beobachter, dabei freisinnigen Geistes. Man kann ihn unbedingt als den hervorragendsten Pilger des 15. Jahrh. bezeichnen. – Er schrieb außerdem eine, zuerst bei Goldast, Frankfurt 1604, (unvollständig) gedruckte „Historia Suevorum“. Andere nie gedruckte Schriften von ihm verzeichnet Häberlin (s. u.).
Faber:- Häberlin, Dissertatio sistens vitam, itinera et scripta fratris Felicis Fabri, Gött. 1742, 4. Haßler in seiner Ausgabe des Evagatorium. T. Tobler, Bibliographia geographica Palaestinae.
[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ S. 490. Z. 23 v. o. l.: Fabri (st. Faber), so schreibt er sich selbst in dem autographischen Manuscript seines Evagatorium (Ulmer Stadtbibliothek) im Nominativ und ebenso stand auf seinem jetzt zerstörten, früher aber öfters abgeschriebenen Grabstein. [Bd. 11, S. 794]