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ADB:Ewald, Wilhelm

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Artikel „Ewald, Wilhelm Heinrich“ von Karl Friedrich Lucian Samwer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 446–447, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ewald,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:38 Uhr UTC)
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Ewald: Wilhelm Heinrich E., geb. am 23. Febr. 1791 in Gotha, Sohn Schack Hermann Ewald’s, trat, nachdem er während zweier Jahre in Jena Jurisprudenz studirt hatte, 1811 in den gothaischen Staatsdienst ein; 1831 ward er Assessor im Hofmarschallamte und 1833 als Kriegsrath zugleich Mitglied der gothaischen Militärverwaltung. Schon seit dem J. 1842 hatte er die oberste Leitung der dem Hofmarschallamte untergestellten, auf dem Schlosse Friedenstein zu Gotha vereinigten wissenschaftlichen und Kunstsammlungen übernommen. [447] Nachdem für die Verwaltung derselben eine besondere Behörde geschaffen war, wurde E. seit dem 1. Juli 1850 Director dieser Sammlungen. – So verschiedenartig auch die Aufgaben waren, welche ihm als oberstem Verwalter einer großen Bibliothek, eines Münzcabinets, einer Antikensammlung, Gemäldegallerie, sowie reicher ethnographischer und naturhistorischer Sammlungen gestellt waren, so leistete er doch bei lebhaftem Interesse und Verständnisse für jedes Gebiet der Wissenschaft und Kunst und bei großer praktischer Tüchtigkeit für die Ordnung und Benutzbarkeit dieser Sammlungen außerordentliches, bis er nach 50jährigem Dienste am 29. Juli 1861 aus demselben schied. Er hatte sich seit den als Student in Jena durch die Schüler Kant’s erhaltenen Anregungen mit dem Studium der Philosophie eingehend beschäftigt und ist auch durch eine Schrift, „Der Naturtrieb“, als philosophischer Schriftsteller aufgetreten. Die Universität verlieh ihm 1848 das Diplom eines Doctors der Philosophie. Den philosophischen Studien lag er auch noch während des Abends seines Lebens ob. Seinen Tod führte am 4. Decbr. 1865 ein trauriger Zufall herbei, indem er, auf einem Spaziergange in der Dunkelheit den Weg verfehlend, einen Felsenabhang hinabstürzte.