ADB:Entzelt, Christoph
Luther’s, weshalb er sich einen Discipel sancti Martini Lutheri zu nennen pflegte, wurde um 1539 Rector zu Tangermünde in der Mark Brandenburg, darauf Pfarrer zu Rathenow und endlich 1558 Pfarrer zu Osterburg, zu welcher Stelle er als ein „unzweifelhaft tüchtiger Geistlicher“ von dem Convent des Klosters Korvesn[WS 1] am 19. Aug. genannten Jahres dem M. Joh. Agricola, Superintendent der Mark Brandenburg, präsentirt war. Er starb 15. März 1583 in seinem 66. Lebensjahre. Neben seiner treu verwalteten Seelsorge beschäftigte er sich mit der Geschichte der Altmark Brandenburg. Als Resultat dieser Studien veröffentlichte er 1579 zu Magdeburg seine von Regenten-Genealogien durchwebte „Cronica der alten Mark“, die später der Feldprediger Chr. W. Bayer mit Anmerkungen bereicherte und 1732 zu Salzwedel von neuem herausgab[WS 2]. Außerdem hat E. an dem 1581 zu Magdeburg erschienenen Werke „Ursprung und Ankunft des uralten ritterlichen Geschlechts derer v. Alvensleben“ mitgearbeitet.
Entzelt: Christoph E. (Enzelius), 1517 zu Saalfeld in Thüringen geboren, besuchte 1532 die Universität Wittenberg, hörte daselbst, wo er als Christophorus Enzelder Salfeldensis immatriculirt war, mehrere Jahre hindurch die Vorträge- S. Hübner, Bibl. Geneal. XX, 592. Jöcher, Allg. Gelehrtenlexikon.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ So im Original, gemeint ist Krevese, heute ein Ortsteil von Osterburg.
- ↑ Eine mehrfach irrige Darstellung: Die „Salzwedeler Ausgabe“ wurde 1736 von Johann Heinrich Heller verlegt und betrachtete sich selbst als „Dritte Auflage“. Nach den Ausführungen Hermann Bohms in der kommentierten Ausgabe von „Christoph Entzelts Altmärkische Chronik“ (Leipzig 1911, Nachdruck Aschersleben 2011) war die „Salzwedeler Ausgabe“ mindestens schon die 6. Ausgabe. Und schließlich hatten sich sowohl Pfarrer Rüdemann (zunächst Pfarrer an St. Jacobi in Stendal, später Pfarrer an St. Aegidii in Braunschweig) als auch der hier erwähnte Christoph Wilhelm Beyer (1694–1749, von 1718–1730 Rektor der Neustädter Lateinschule in Salzwedel, von 1730–1735 Diakon an der Katharinenkirche in Salzwedel, von 1735–1739 Feldprediger im Kürassierregiment von Bredow und von 1739 bis zu seinem Tod Pastor und Inspektor in Wolmirstedt) ergebnislos an einer mit Anmerkungen versehenen „Salzwedeler Ausgabe“ von Entzelts Chronik versucht. Der vom Verleger ungenannte endgültige Bearbeiter der „Salzwedeler Ausgabe“ soll (nach eigenen Angaben, in chronistischen Aufzeichnungen in Salzwedel überliefert) Dr. med. Elias Hoppe (1691–1761) gewesen sein.