ADB:Dieu, Ludwig de
Hugo Grotius es dankt, daß seine exegetischen Commentare noch heute ihren Werth behaupten. Dennoch verdienen de Dieu’s Schriften in linguistischer Hinsicht erwähnt zu werden. Die vorzüglichsten sind folgende: „Compendium Grammaticae Hebraicae“, 1626; „Grammatica ling. orient. Hebr., Chald. et Syr. inter se collat.“, 1628; „Rudimenta ling. Persicae“, 1639. Seine „Animadversio ad quatuor Evang.“, 1631, enthält eine Kritik der Bibelübersetzungen des Erasmus und Beza; die Staatenübersetzung von 1618 und 1619 unterzog er in den nach seinem Tod herausgegebenen „Animadversiones in V. T. libros omnes“ (1648) einer Kritik. Ueberdies besitzen wir von ihm: „Versio Syriaca Apocal. Joannis ex M. S. J. Scaligeri edita“, 1627; „Animadv. in Pauli ep. ad Romanos“, 1648; „Historia Christi Persice conscripta“, 1639; „Historia Petri Persice conscripta“, 1639; „Aphorismi theologici et Rhetorica sacra“, 1693; „Tractaat tegen de gierigheid“, 1660, 1695. Seine sämmtlichen kritischen Arbeiten sind von Leydecker unter dem Titel: „Critica sacra s. animadv. in loca quaed. V. et N. T.“, Amst. 1693 in Folio herausgegeben. Ausführliches Verzeichniß findet man bei van der Aa, Biogr. Woordenb.
Dieu: Ludwig de D., ein bedeutender Theologe und Exeget des 17. Jahrhunderts, zu Vlissingen, wo sein Vater Prediger war, 1590 geboren, † 1642. Von Muttersseite dem Daniel Colonius, Regenten des wallonischen Collegiums zu Leyden, anverwandt, fand er in diesem gelehrten Manne einen vorzüglichen Führer, als er dort seine theologischen Studien begann. Bald erwies er sich als trefflicher Redner, weshalb Moritz von Nassau ihm, wiewol er damals noch Candidat war, das Hofpredigeramt anbot. Er schlug dies aus und folgte 1613 dem Ruf der wallonischen Gemeinde zu Middelburg. Vier Jahre später treffen wir ihn als Prediger der niederländischen Gemeinde zu Vlissingen und seit 1619 zu Leyden, wo er zugleich neben seinem Onkel Colonius als Regent des wallonischen Collegiums fungirte. Es gelang der neuerdings gestifteten Universität zu Utrecht nicht, ihn zu sich zu ziehen, und der Plan, ihm zu Leyden einen theologischen Lehrstuhl zu übertragen, ward leider durch seinen Tod vereitelt. Sein Hauptverdienst besteht in linguistischen und exegetisch-kritischen Arbeiten. Der allgemeinen Schwäche seiner Zeit wußte er sich aber nicht zu entziehen; auch seine Exegese blieb, ungeachtet großen Scharfsinns und umfassender Gelehrsamkeit, im Dienste der Dogmatik. Ihm fehlte deshalb jene Unbefangenheit, welcher z. B.