ADB:Davideit, Johann Heinrich
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Davideit: Johann Heinrich D., Schauspieler, wurde in Memel als Sohn eines Kaufmannes am 22. September 1833 geboren. Gleichfalls zum Kaufmann bestimmt, ging er im J. 1852 gegen den Willen seiner Eltern zur Bühne über und mußte den ganzen Jammer umherziehender Künstler bei erbärmlichem Einkommen Jahre lang durchmachen. Er spielte als erster Held und Liebhaber, sowie als Bariton in Wesel, Iserlohn, Hagen und in Bad Oeynhausen. Nach seiner Vermählung mit Bertha Lutze, einer jungen verwittweten Directorin, bei der er eine Zeit lang engagirt war, im Sommer 1857, ging er für den Winter von 1860–61 mit seiner Frau an das Actientheater zu St. Gallen und dann nach Glarus, von wo ihn der Brand des dortigen Theaters vertrieb. Er kam nach München und wurde am Hoftheater als zweiter Liebhaber nur gegen Spielhonorar beschäftigt. Am 1. October 1862 wurde er fest engagirt und fing bald darauf an, sich dem seiner Begabung am meisten zusagenden komischen Rollenfach zuzuwenden. Er zeichnete sich durch naturwüchsige Gestaltungskraft aus und zählte lange Jahre hindurch zu den beliebtesten Mitgliedern der Münchener Bühne. Seine Darstellung komischer Charaktere, namentlich in Shakespeare’s Lustspielen, z. B. des Zettels im „Sommernachtstraum“, konnte als mustergültig angesehen werden. Auch war er ein vortrefflicher Kapuziner in „Wallenstein’s Lager“. Bis zu seinem Ende in seinem Berufe thätig, starb er zu München am 21. Juni 1894.
- Grandaur, Chronik der kgl. Hof- und Nationaltheater in München. München 1878, S. 172. – O. J. Bierbaum, Fünfundzwanzig Jahre Münchener Hoftheater-Geschichte. München 1892, S. 73 (Porträt 11). – Neuer Theater-Almanach. Herausg. von der Genossenschaft deutscher Bühnen-Angehöriger. 6. Jahrg. Berlin 1895, S. 187/8.