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ADB:Commelinus, Hieronymus

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Artikel „Commelinus, Hieronymus“ von Ernst Kelchner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 436, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Commelinus,_Hieronymus&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 05:15 Uhr UTC)
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Commelinus: Hieronymus C., gelehrter Buchdrucker, ein Franzose von Geburt, war 1560 in Douay geboren. Er mußte aus seinem Vaterlande flüchten und kam, nachdem er sich eine Zeit lang in Lyon aufgehalten, nach Heidelberg, wo er eine Druckerei 1587 errichtete, deren Werke an Correctheit und schönem Drucke den Stephanus'schen Ausgaben der Classiker etc. an die Seite gesetzt werden können. Sein Hauptcorrector war der bekannte Philologe Friedrich Sylburg. Er druckte von 1587–1597 und beschäftigte sich außerdem mit Herausgeben von alten Classikern, Kirchenvätern etc., welche Ausgaben ihm in der gelehrten Welt einen guten Namen machten, sehr gesucht und gut bezahlt wurden. Sein Buchdruckerzeichen stellte die Ewigkeit vor, welche das Haupt mit einem Schleier bedeckt hat, in der rechten Hand die Sonne, in der linken einen Palmenzweig und Buch, zu ihren Füßen die Erdkugel. Die Commelinus’sche Officin setzte nach dessen Tode sein Schwager Judas Bonnutius fort und war solche noch 1604 vorhanden. Er scheint im J. 1597 an der Pest gestorben zu sein. Auch wurde seine Druckerei zuweilen Officina S. Andreana genannt, da sein Factor Andreas hieß. Seine Lebensverhältnisse sind nicht bekannt, doch scheint er Protestant gewesen zu sein, weshalb er auch aus seinem Vaterlande floh.

Siehe: Gessner, Buchdruckerei Bd. 4. S. 150 ff. Lasser, Historie der Buchdruckerey S. 74. 286. 302. 356. Gräße, Lehrbuch Bd. III. Abth. I. S. 176. Falkenstein, Buchdruckerkunst S. 196. Baillet, Jugemens des Savans. Nouv. Ed. Tom. I. Part II. p. 61 Foppen, Bibliotheca Belgica Tom I. 481. Zum Gedächtniß der vierten Säcularfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst zu Heidelberg S. 65–67 etc.