Zum Inhalt springen

ADB:Clocken, Peter van der

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Clocken, Peter von der“ von Hermann Keussen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 47 (1903), S. 500, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Clocken,_Peter_van_der&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:29 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Claus, Carl
Nächster>>>
Cloß, Adolf
Band 47 (1903), S. 500 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand März 2015, suchen)
Peter von der Clocken in Wikidata
GND-Nummer 136187471
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|47|500|500|Clocken, Peter von der|Hermann Keussen|ADB:Clocken, Peter van der}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136187471}}    

Clocken: Peter von der C., Kölner Bürgermeister. Ihn wählte im J. 1451 das Wollenamt zum Mitgliede des Rathes, dem er seitdem ununterbrochen bis zu seinem Tode angehörte. Die Bürgermeisterwürde bekleidete er seit dem Jahre 1469 vier Mal, ein Beweis des großen Ansehens, dessen er sich im Rathe erfreute. Eine hervorragende Gelegenheit, sein Geschick als Staatsmann zu beweisen, bot ihm der Neußer Krieg. Die Stadt entsandte ihn an den kaiserlichen Hof zur Betreibung der Hülfe. Er erreichte denn auch die Entsendung von Truppen seitens mehrerer Reichsstände und veranlaßte schließlich den Kaiser zum Erscheinen auf dem Kriegsschauplatze. Der Rheinzoll, den die Stadt zur Entschädigung für die Kriegskosten vom Kaiser erhielt, verursachte ihm viel Mühen. Er gehörte zu der die Aufsicht über den Zoll führenden Commission, den sogen. Zollherren, und mußte eine Gesandtschaft zu den dem Zolle hartnäckig widerstrebenden rheinischen Kurfürsten nach Capellen übernehmen.

Die letzten Lebensjahre wurden C. durch die revolutionäre Bewegung verbittert, welche sich in Köln zu Anfang der 80er Jahre gegen den Rath erhob infolge der hauptsächlich durch den Krieg verschuldeten finanziellen Bedrängniß der Stadt. Sein Name stand mit an der Spitze des Verzeichnisses der von den Revolutionären proscribirten Rathsherren. Inmitten der gegen ihn gerichteten Angriffe bewies er persönlichen Muth. In der Rathssitzung forderte ihn Johann Hemmersbach, der Anführer der Aufrührer, mit schnöden Worten zur Rechtfertigung der städtischen Wirthschaftspolitik auf. Die unwürdige Behandlung brach dem gequälten Mann das Herz. Wenn er auch nicht, wie der Chronist berichtet, unmittelbar nach diesen Vorgängen sich aufs Sterbelager gelegt hat, so haben diese doch zweifellos zu seinem bald darauf erfolgten Tode viel beigetragen.

Ennen, Geschichte d. Stadt Köln III, passim. – Deutsche Städtechroniken XIV (Schluß). – Ulrich in den Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 49. – Diemar, Die Entstehung des deutschen Reichskriegs gegen den Herzog Karl den Kühnen von Burgund in Westdeutsche Zeitschrift f. Geschichte u. Kunst XV, 60 ff.