ADB:Choulant, Johann Ludwig
J. Rosenbaum zwei Hefte Additamenta 1842, 1847 geliefert hat), zwei vortreffliche Arbeiten zur Geschichte der Anatomie („Die anat. Abbildungen des XV. und XVI. Jahrh. histor. und biogr. erläutert“, 1843 und „Geschichte und Bibliographie der anatom. Abbildungen etc.“ 1852 und zuletzt „Die Anfänge wissenschaftlicher Naturgeschichte im christlichen Abendlande“, 1856. – Außerdem hat Ch. einige kleinere Abhandlungen zur Medicina magica („Die Heilung der Scropheln durch Königshand“, 1833, „Vorlesung über den animalischen Magnetismus“, 1840 [1841] 12 u. a.) veröffentlicht, einige werthvolle ältere med. Schriften (Platneri Quaestiones medicinae forensis, Stahlii Theoria medica vera u. a.) neu edirt und sich an der Herausgabe mehrerer med. Zeitschriften (Altenburger allg. med. Annalen, Dresdner Zeitschr. für Natur- und Heilkunde, an dem von Henschel herausgeg. Janus) betheiligt und in diesen, wie in andern Journalen zahlreiche Artikel aus verschiedenen Gebieten der Heilkunde mitgetheilt. Ein Verzeichniß der monographisch erschienenen Werke von Ch. findet sich in Engelmann’s Bibl. med.-chir. p. 112 und Suppl.-Heft p. 44, die sämmtlichen bis zum Jahre 1839 erschienenen Arbeiten Choulant’s sind in Callisen’s Med. Schriftsteller-Lexikon Bd. IV. S. 146 und XXVII. S. 91 aufgenommen.
Choulant: Johann Ludwig Ch., Arzt, geb. 12. November 1791 in Dresden, prakticirte, nachdem er 1818 die med. Doctorwürde erlangt hatte, zuerst in Altenburg, seit 1821 in Dresden, wo er eine Stellung als Arzt am Krankenstifte in der Friedrichsstadt bekleidete und vom Jahre 1822 an Vorlesungen über prakt. Medicin an der med.-chirurg. Akademie hielt; 1828 wurde er zum Professor und poliklinischen Dirigenten, 1842 zum Director an diesem Institute und 1814 zum Geheimrath und Medicinalreferenten im Ministerium des Innern ernannt; sein Tod erfolgte am 18. Juli 1861. – Ch. war ein überaus fleißiger und fruchtbarer Gelehrter auf verschiedenen Gebieten der Heilkunde; der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Leistungen fällt in seine Arbeiten zur Geschichte und besonders zur Litteraturgeschichte der Medicin, mit welchen er eine ehrenvolle Stellung in der deutschen med. Historiographie einnimmt. Eine seiner ersten Arbeiten auf diesem Gebiete bilden die trefflichen „Tafeln zur Geschichte der Medicin“, 1822 Fol., daran schließt sich das sehr werthvolle „Handbuch der Bücherkunde für die ältere Medicin“ u. s. w. 1822 (in 2. sehr vermehrter Aufl. 1841), sodann folgten einzelne interessante Artikel in dem von ihm herausgegebenen „Historisch-litterar. Jahrbuch für die deutsche Medicin“, von welchem 3 Jahrgänge (Leipzig 1838–40. 16) erschienen sind, ferner die „Bibliotheca medico-historica“ etc. 1842, (zu welcher