ADB:Campagnoli, Bartholomäus
Karl von Kurland. Zahlreiche Kunstreisen während des Dresdener Aufenthaltes befestigten seinen Ruf immer mehr. Nach Herzog Karls Tode ward C. 1797 als Concertmeister des Gewandhausorchesters nach Leipzig berufen. 1818 legte er diese Stelle nieder, um ungestört mit seinen inzwischen zu tüchtigen Sängerinnen herangebildeten Töchtern Albertina und Gianetta reisen zu können. 1826 kam letztere als erste Sängerin an das Hoftheater zu Neustrelitz; dort starb der Vater. Campagnoli’s Spiel „soll sich nicht sowol durch Größe des Stils, als vielmehr durch Sauberkeit der Tonbildung und Intonation, sowie durch gewandte Beherrschung des Griffbretes“ ausgezeichnet haben. Die zahlreichen Violin-Compositionen des Meisters haben seine Zeit nicht überdauert; dagegen schätzt man noch jetzt seine Violinschule, erschienen unter dem Titel: „Nouvelle Méthode de la Mécanique progressive du jeu de Violon“ etc.
Campagnoli: Bartolomeo C., geboren am 10. September 1751 in Cento bei Bologna, † am 6. December 1827, widmete sich schon in früher Jugend dem Violinspiele. Sein Hauptlehrer war der berühmte Pietro Nardini in Florenz, ein Schüler Tartini’s. Nach vielen Kunstreisen, unterbrochen durch einen zweijährigen Aufenthalt in Freising (1776–1778) als Capellmeister des dortigen Fürstbischofs, kam C. nach Dresden und trat 1778 als Concertmeister in Dienste des Herzogs- Vgl. Wasielewski, Die Violine und ihre Meister. Leipz. 1869. S. 128.