ADB:Bussche-Haddenhausen, Georg Wilhelm Freiherr von dem
[649] kam er nach dem frühen Tode des Vaters als Page König Georgs II. nach Hannover und trat 1743 in den dortigen Militärdienst. Nach und nach im Avancement befördert, wurde er 1759 zum Major, 1762 zum Oberstlieutenant, 1776 zum Obersten, 1778 zum Generalmajor, 1783 zum Inspecteur der Infanterie, 1788 zum Generallieutenant und 1793 zum General der Infanterie ernannt. Von seinem Eintritte in den Militärdienst an nahm er an allen Feldzügen und den bedeutenderen Gefechten des hannoverschen Heeres jener Zeit, zunächst also an dem österreichischen Erbfolgekriege und dem siebenjährigen Kriege, Antheil, und zwar unter steter Bekundung seiner hervorragenden militärischen Befähigung; besonders zeichnete er sich in der Schlacht bei Minden 1759 und dem Gefechte bei Lutterberg 1762 aus. Im J. 1775, als der Ausbruch des Krieges zwischen England und Nordamerika drohte, erhielt er das Commando eines der nach Gibraltar bestimmten hannoverschen Bataillone, mußte dieses jedoch in Veranlassung seiner Beförderung zum Obersten abgeben. Ausgedehntere Thätigkeit brachte ihm der Ausbruch des Krieges gegen Frankreich 1792. Er übernahm zunächst 1793 das Commando des nach Kassel beorderten hannoverschen Reichscontingents und, als bald darauf in Folge der Kriegserklärung Frankreichs gegen Holland und England am 1. Febr. 1793 die hannoversche Armee mit der englischen unter dem Herzoge von York vereinigt wurde, den Befehl über die 1. Division. In diesen Feldzug fällt seine hervorragendste Waffenthat, die Erstürmung von Rexponde am 6. Sept. 1793 zur Befreiung des verwundeten und in französische Gefangenschaft gerathenen Feldmarschalls v. Freytag. Gleich ausgezeichnet war sein Verhalten in den Gefechten bei Courtray am 26. April, bei Coighem am 10. Mai, in der Schlacht bei Tourcoing am 17. und 18. Mai sowie in dem Gefechte bei Pont à Clün am 22. Mai 1794. In einem kleineren Gefechte bei der Vertheidigung der Waallinie am 11. December d. J. riß ihm eine Kanonenkugel die rechte Hand fort; sein Tod erfolgte bald darauf. Am 14. Dec. wurde er in der Kathedrale zu Arnheim beigesetzt.
Bussche: Georg Wilhelm, Freiherr v. d. B., kurhannoverscher General der Infanterie, entstammte einem nach Hannover verzweigten ausgebreiteten westfälischen Adelsgeschlechte. Geb. 19. Juli 1726 zu Minden als Sohn des Freiherrn Hilmar Albrecht, preußischen geh. Justizraths und Domküsters daselbst,- Mittheilung des Freiherrn W. von dem Bussche nach den Tagebüchern des Generals; v. Sichart, Geschichte der hannov. Armee 3. II. 4.